Nord Stream 2 – Europäischer Spaltpilz
Nord Stream 2 – Europäischer Spaltpilz
Im Ringen um die neue Gas-Direktive der EU-Kommission haben sich Deutschland und Frankreich in quasi letzter Minute auf einen Kompromiss geeinigt, der einen weitgehend ungehinderten Weiterbau der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 ermöglicht.
Kanzlerin Angela Merkel hält trotz massiver Bedenken in Osteuropa und den USA weiterhin unbeirrt an dem Projekt fest, um die angesichts der Energiewende und des Kohleausstiegs wachsende Gas-Nachfrage abzusichern. Politisch hat Deutschland mit seiner Unterstützung für die vom russischen Gasriesen Gazprom betriebenen Nord Stream 2-Pipeline indes einen Scherbenhaufen angerichtet. Die von Russland bedrängte Ukraine fürchtet um ihre Bedeutung als Transitland für russisches Erdgas. Polen und die baltischen Staaten sorgen sich über den wachsenden Einfluss Moskaus auf die europäische Energieversorgung und US-Präsident Donald Trump will das billige Russen-Gas zurückdrängen, um den amerikanischen Flüssiggasproduzenten den Weg nach Europa zu ebnen. Für die wachsende Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen ist vor allem die deutsche Energiepolitik verantwortlich.
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