Siemens – Kaesers Konzernumbau soll an EU-Veto nicht scheitern
Die Fusion der Bahntechnik-Sparte von Siemens mit dem französischen Wettbewerber Alstom war von Anfang kein Selbstläufer. Zu Widerständen in Frankreich gegen den Ausverkauf eines Traditionsunternehmens an den deutschen Konkurrenten, der knapp die Mehrheit bekommen soll, addierten sich Sorgen der Belegschaft über einen Job-Abbau, vor allem aber Bedenken von Kunden und Wettbewerbshütern wegen der dann deutlichen Dominanz von Siemens Alstom. Letzteres ist für den Markt Europa nachvollziehbar, weltweit relativiert sich dies aber angesichts von Gewicht und Expansionshunger der zweimal größeren chinesischen CRRC.
Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire spricht denn auch weiter pro Fusion. Der Gegenwind, den Frankreichs Regierung von der Straße spürt („Gelbwesten“), könnte aber einen leisen Stimmungswandel bewirkt haben. So war zuletzt auf der anderen Rhein-Seite häufiger zu hören, dass Alstom auch gut alleine kann.
Hinter den Kulissen ist man bei Siemens wenige Wochen vor der Deadline der EU-Kommission am 18.2. selber skeptisch, dass der Deal noch durchgewunken wird. Signifikant nachlegen gegenüber der Kommission will man aber auch nicht. Im Dezember hatten beide Häuser die Abgabe magerer 600 Mio. Euro Umsatz (bei 14 Mrd. Euro Gesamterlösen) und die Vergabe von Lizenzen an Konkurrenten angeboten.
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