Südzucker profitiert von globalen Wetterturbulenzen

Wenn in Indien und Brasilien das Wetter verrückt spielt, freut sich Mannheim. Starkregen drückt auf die Zuckerernte des weltgrößten Exporteurs Brasilien und eine Dürre auf der anderen Seite des Globus, sorgt beim zweitgrößten Lieferanten Indien für extrem schwache Zuckerrohrernten. Selbst die Erholung der Ölmärkte belastet das Angebot. Wegen der attraktiven Margen bei Treibstoffen verwenden brasilianische Bauern einen größeren Teil des Zuckerrohrs für die Ethanol-Herstellung.Daraus resultiert ein Angebotsdefizit, dass dem Branchenprimus Südzucker in die Karten spielt. Im Auftaktquartal (per Ende Mai) gelang es dem Konzern, sein operatives Ergebnis um satte 93% auf 110 Mio. Euro zu steigern und das Ruder im Kernsegment rumzureißen. Aus dem dicken Minus (-13 Mio. Euro) im Zucker-Geschäft wurde ein ansehnliches Plus von 22 Mio. Euro. Nicht nur die Analystenerwartungen (77 Mio. Euro) hat das MDAX-Unternehmen übertroffen, was die Aktie auf ein Jahreshoch von 21,50 Euro hievte. Die Bilanz kann sich besonders angesichts des sinkenden Umsatzes sehen lassen. Dieser fiel um 1,3% auf 1,6 Mrd. Euro. Auch die Biosprit-Sparte Crop-Energie schaffte trotz Umsatzrückgang einen Ergebnisanstieg von 14 auf 19 Mio. Euro. Lange haben deutsche Hersteller von dem seit Herbst steigenden Zuckerpreis kaum profitiert, da strenge Quotenregulierungen den Export limitieren. Ab 2017 wird der EU-Zuckermarkt gänzlich liberalisiert. Gerade mit Blick auf den Export ergebe sich dann eine enorme Chance zur Markterschließung, heißt es aus Mannheim. Das Zucker-Geschäft bleibt nun auch weiterhin ein Wachstumstreiber. Für das Jahr prognostiziert Vorstandschef Wolfgang Heer ein operatives Ergebnis von bis zu 350 Mio. Euro, alles dank des süßen Pulvers.

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