DZ Bank – Vollgas bei Projekten mit der Blockchain
ambitionierte pläne _ Lange Zeit haben deutsche Banken mit der Blockchainwelt, speziell im Währungsbereich, gefremdelt, doch allmählich scheinen sich die Vorbehalte aufzulösen. Auch die DZ Bank hat erkannt, dass sie besser auf den Zug aufspringt und innovative Projekte frühzeitig angeht, bevor europäische oder gar internationale Wettbewerber mal wieder von dannen ziehen. So hat die US-Bank JP Morgan in diesen Tagen ihren ersten grenzüberschreitenden DeFi-Trade auf einer öffentlichen Blockchain ausgeführt.
Sicher ist es kein Zufall, dass die unter Zugzwang geratenen deutschen Institute DZ Bank, Commerzbank, Helaba sowie die HVB-Mutter Unicredit ausgerechnet jetzt verlauten ließen, gemeinsam an einem Giralgeldtoken (engl. Commercial Bank Money Token) zu arbeiten. Die Arbeitsgruppe wird von Claus George (DZ Bank), Manfred Richels (Unicredit), Valerie von Lucke (Commerzbank) und Michael Schönrock (Helaba) geführt und umfasst offiziell acht weitere Kollegen.
Dabei soll die Möglichkeit von Echtzeitüberweisungen im Fokus stehen, ebenso wie die Einbettung in Smart Contracts und Veranlassung von Micro Payments. Mit dem Projekt wurden die Partner Ende September beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) vorstellig. Die Höhe der Investition für das Vorhaben bezeichnete die DZ Bank als „relativ überschaubar“, auch wenn man die Infrastruktur dafür komplett neu bauen müsse. Beide Aussagen passen nur schwer zusammen.
Als nächsten Schritt wollen die Banken weitere Institute an Bord holen und in den Austausch mit den zuständigen Regulierungsbehörden gehen. Momentan jedenfalls gebe es „keine Regulatorik, die passt“. Daher steht ernüchternderweise auch noch kein konkreter Zeitplan für die nächsten Meilensteine. Derzeit ist die DZ Bank ohnehin gut beschäftigt, da sie 2023 mit der Atruvia und dem Wertpapierabwickler DWP Bank eine „Lösung zur Direktanlage in Kryptoassets“ sowie eine Kryptoverwahrplattform an den Start bringen will. Wenn sie sich da mal nicht übernimmt.
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