US-Sparkurs gescheitert – Inflation als letzter Ausweg
Trotz radikaler Sparmaßnahmen bleibt der Schuldenberg der USA nahezu unberührt – und der politische Druck wächst. Die Inflationierung der massiven Verschuldung in Kombination mit negativen realen Zinsen sind langfristig der einzige Ausweg.

US-Sparkurs gescheitert – Inflation als letzter Ausweg?
– Die Sparmaßnahmen der US-Regierung zeigen bisher kaum Wirkung. Ursprünglich sollten bis zu 2 Bio. US-Dollar eingespart werden. Die neue Regierungsbehörde Doge (Department of Government Efficiency) meldet bis April Einsparungen von 160 Mrd. Dollar. Doch es gibt erhebliche Zweifel: Laut der NGO Partnership for Public Service könnten dem Haushalt sogar 135 Mrd. Dollar durch ungerechtfertigte Entlassungen und hohe Abfindungen verloren gegangen sein.
Selbst Einsparungen von 160 Mrd. Dollar wären nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn die Verschuldung der USA liegt bei 36 Bio. Dollar. Die Maßnahmen von Doge verstehen sich als Radikalkur für den US-Staatshaushalt. Wenn es das also gewesen sein sollte, muss man den Versuch, eine echte Delle in die explodierende Verschuldung zu schlagen, als faktisch verloren ansehen.
Trump unter Zugzwang
Gleichzeitig sinken die Zustimmungswerte für Donald Trump. Nur noch 39% der Bevölkerung sind laut der jüngsten Umfrage der „Washington Post“ mit seiner Politik zufrieden. Entsprechend bringt Trump nun deutliche Steuererleichterungen für Arbeitnehmer ins Spiel. Dies soll mit Blick auf die Zwischenwahlen das Ruder herumreißen, ist aber auch ein teures Unterfangen für den Staatshaushalt. Auch die Anleihemärkte machen Finanzminister Scott Bessent einen Strich durch die Rechnung, die USA langfristig günstiger zu refinanzieren.
Negative reale Renditen als einziger Ausweg
Es wird deutlich, dass der einzige Weg aus der Schuldenfalle für die USA darin besteht, den Schuldenberg zu inflationieren. Die Inflation würde dann das US-BIP nominal wachsen und die Schulden real sinken lassen. Dazu benötigen die USA tief negative Realrenditen – also Zinsen strukturell unterhalb der Inflation. Der daraus resultierende starke Abverkauf langlaufender US-Staatsanleihen müsste dann von der Fed durch eine Bilanzausweitung aufgefangen werden. Die extreme Dollarschwäche könnte bereits ein Vorbote dieser Option sein. Langlaufende US-Staatsanleihen bleiben uninvestierbar, und die Gefahr einer weiteren Inflationswelle ist latent.