Meta‘s Dividendenwende
Mit der Ankündigung, erstmals in der 20-jährigen Unternehmensgeschichte eine Dividende auszuschütten, sorgte Meta am Donnerstag (1.2.) für einen Paukenschlag.
Der Schritt ist bemerkenswert, da Technologieunternehmen traditionell eher selten Dividenden zahlen. Aufgrund des intensiven Wettbewerbs und der großen Wachstumschancen wird der Überschuss lieber reinvestiert, etwa in Felder wie Forschung und Entwicklung, um die Marktposition nachhaltig aufrechtzuerhalten oder sie gar zu verbessern. Diese Investitionsbereitschaft hat die Facebook-Mutter in den vergangenen Jahren aber keineswegs vernachlässigt.
Im Gegenteil: CEO Mark Zuckerberg steckte 2023 rund 38,5 Mrd. US-Dollar in seine Metaverse-Wette. Das sind 9% mehr als im Vorjahr und steht mittlerweile für rund ein Viertel der gesamten Konzernerlöse. Trotzdem hat sich der Free Cashflow im gleichen Zeitraum dank guten Kostenmanagements von 18,4 Mrd. auf 43,0 Mrd. US-Dollar mehr als verdoppelt, was die Dividendenausschüttung rechtfertigen soll. CFO Susan Li versicherte in der Telefonkonferenz zudem, dass Aktienrückkäufe die wichtigste Form der Kapitalausschüttung bleiben.
2023 kaufte der Konzern Aktien im Wert von 20 Mrd. Dollar zurück, weitere 50 Mrd. Dollar (4% der Marktkapitalisierung) wurden mit den Q4-Zahlen genehmigt. Im Vergleich dazu hat die avisierte Dividende von 0,50 Dollar je Quartal nur Symbolcharakter. Bei 2,5 Mrd. Aktien entspricht das gerade einmal einer jährlichen Summe von rd. 5 Mrd. Dollar.
Die Tragweite der Entscheidung könnte sich aber noch vergrößern. Meta demonstriert einen Entwicklungsschritt, mit dem es sich allmählich vom Wachstumstitel hin zu einem gereiften Unternehmen wandelt, ähnlich wie es Microsoft und Apple bereits getan haben. Andere Tech-Unternehmen wie Alphabet werden gezwungen sein, diesem Beispiel zu folgen.