Merck & Co. bietet Einstiegschance nach Gardasil-Rückschlag

Merck steigerte 2024 den Umsatz um 7% auf 64,2 Mrd. US-Dollar. Haupttreiber war das Krebsmittel Keytruda, das mit 7,8 Mrd. Dollar im Q4 die Erwartungen übertraf. Doch der HPV-Impfstoff Gardasil sorgt für Gegenwind: Die angekündigte Verkaufspause in China bis mindestens Mitte 2025 bremst das Wachstum. Zudem zog Merck sein langfristiges Umsatzziel für Gardasil (11 Mrd. Dollar bis 2030) zurück.
Trotz dieser Herausforderungen zeigen die übrigen Zahlen Stärke: Die Bruttomarge stieg dank höherer Kosteneffizienz von 76,9% auf 80,8%. Ausgaben für Forschung & Entwicklung von 17,9 Mrd. Dollar (stolze 28% des Umsatzes; 5J-Schnitt: 21%) unterstreichen Mercks derzeitigen Fokus auf Innovation. Die Pipeline ist mit über 30 Phase-III- und 50 Phase-II-Projekten gut gefüllt. CEO Rob M. Davis sieht hierin den Schlüssel für nachhaltiges Wachstum und eine geringere Abhängigkeit von Blockbustern wie Keytruda, das derzeit ein Viertel des Umsatzes ausmacht.
Für 2025 erwartet Merck Erlöse von 64,1 bis 65,6 Mrd. Dollar, Analysten rechnen mit 65,2 Mrd. Dollar. Der Gewinn je NYSE-Aktie (94,57 Dollar; US58933Y1055) soll von 7,65 im Vorjahr auf 8,88 bis 9,03 Dollar steigen. Auch hier liegen die Analystenschätzungen mit 8,99 Dollar am oberen Ende. Bis 2027 wird ein jährliches Umsatzwachstum von 5% und ein Gewinnplus von 12% erwartet.
Merck erzielt hohe zweistellige Kapitalrenditen und generiert starke freie Cashflows, mit denen die F&E-Ausgaben aus eigener Kraft finanziert werden können. Zudem bleibt die Aktie, bei der wir Anfang Februar mit einem Gewinn (inkl. Dividenden) von 30% seit Erstempfehlung ausgestoppt wurden, ein verlässlicher Dividendenzahler (Rendite: im Schnitt bei 3%). Die Bewertung mit dem 10-Fachen des erwarteten Gewinns ist so günstig wie seit zehn Jahren nicht mehr (Schnitt: 14).
Wir steigen bei Merck & Co wieder ein. Stopp: 72,50 Dollar.