Fedex – Drei Gewinnwarnungen sind eine zuviel

Die möglicherweise drohende US-Rezession trifft die ohnehin unter einer Nachfrageschwäche leidenden Logistiker unmittelbar. Am Donnerstag (21.3.) legte Fedex die Q3-Zahlen zum Geschäftsjahr 2024/25 (per 28.2.) vor und senkte dabei den eigenen Ausblick – zum dritten Mal in Folge.
Nachdem Fedex im Sommer ursprünglich ein Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich avisierte, dürfte sich der Umsatz jetzt leicht rückläufig entwickeln. Gleichzeitig rechnet das Management nur noch mit einem um Rückstellungen und das geplante Spin-Off des Frachtgeschäfts bereinigten EPS von 18,00 bis 18,60 US-Dollar, statt ursprünglich 20,00 bis 22,00 Dollar. Die NYSE-Aktie (246,21 Dollar; US31428X1063) rauschte am Freitag zum Handelsstart über 11% abwärts und liegt damit seit Jahresstart 25% hinten. Dabei wurden wir mit knapp 10% Verlust (inkl. 6,66 Dollar Dividende) ausgestoppt.
Bereits bei unserer Erstempfehlung navigierte Fedex durch schwieriges Fahrwasser. Als unwägbares Risiko hinzugekommen ist jedoch Donald Trumps Zollpolitik, die das Warenaufkommen weiter dämpft. Eine baldige Besserung ist unserer Meinung nach nicht in Sicht, was auch kurstechnisch weitere Rücksetzer möglich macht. Die mittelfristigen Ziele rücken daher in weite Ferne: Ursprünglich avisierte Fedex mittelfristig einen Umsatz von 100 Mrd. (2024: 87,7 Mrd.) Dollar, was Analysten vor einem Jahr noch bis spätestens 2027 für erreichbar hielten. Inzwischen bleibt dieses Ziel bis 2028 quasi ausgeschlossen. Auch das operative Margenziel von 10% wirkt zunehmend unrealistisch. Trotz des erfolgreichen Kostensenkungsprogramms „Drive“ sank die EBIT-Gewinnmarge nach neun Monaten von 7,2 auf 5,2%.
Positiv erachten wir zwar, dass das Spin-Off von Freight im Dezember bestätigt wurde, es dürfte aber erst bis Sommer 2026 umgesetzt werden. Ebenfalls positiv dürfte dank der Kostensenkungen die Gewinnentwicklung ab 2026 verlaufen, die dann laut Konsens mit Wachstumsraten von mindestens 20% pro Jahr aufwartet. Da wir erst jüngst ausgestoppt wurden, lockt uns das mit einem 2025er-KGV von 15 (10J: 15) lediglich fair bewertete Papier nicht.
Wir beobachten Fedex daher zunächst von der Seitenlinie aus.