Für kurze Zeit war die Welt für Petrobras scheinbar wieder in Ordnung. Mitten im seit Jahresanfang anhaltenden Abwärtstrend schoss die Aktie (6,88 Euro; 541501; US71654V4086) des brasilianischen Ölkonzerns Mitte Mai an der Frankfurter Börse innerhalb weniger Tage von 8 auf über 9,50 Euro. Ein überraschend hoher Gewinn hatte Anleger zum Einstieg in das Papier ermuntert. Auch bei den Anleihen des staatlich kontrollierten Unternehmens griffen Investoren zu. Dank einer steigenden Ölproduktion, dem Verkauf von Unternehmensteilen und eines harten Sparkurses verdiente der Konzern zum Jahresauftakt operativ umgerechnet 7,4 Mrd. Euro, so viel wie noch nie in der Unternehmensgeschichte.
Doch schnell wurden die Anleger wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. So auch unsere Petrobras-Kaufempfehlung aus PEM v. 6.4., wo wir mittlerweile bei 7,50 Euro ausgestoppt wurden. Seit dem Mai-Hoch fiel der Aktienkurs um über 26%. Nun denkt Petrobras über einen Börsengang seiner Vertriebssparte BR Distribuidora nach. Mit den Emissionseinnahmen soll die Verschuldung (ca. 26 Mrd. US-Dollar) reduziert werden. Der Ausgabepreis für die Aktien könnte im Oktober festgelegt werden. Bei Petrobras bitte abwarten!