Latein Amerika

Emerging Markets

Düstere Aussichten für Brasilien

Die Erholung der größten Volkswirtschaft Südamerikas bleibt erschreckend schwach, nachdem der BIP-Zuwachs 2017 gerade eben 1% erreichte. Die Daten per Ende Juli dieses Jahres sind kaum besser: Die ersten sieben Monate brachten einen Zuwachs von nur 1,2% verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Der Vergleich über 12 Monate (jeweils August bis Juli) bleibt dabei knapp unter 1,5%.

Europäische Aktien

Delivery Hero kauft sich Umsätze

Delivery Hero hat. im 1. Hj. die Bestellungen um 45,8% auf 183,7 Mio. und den Umsatz um 47,7% auf 356,9 Mio. Euro ordentlich gesteigert. Dies ist aber eine Randnotiz, denn der Wettstreit zwischen vielen Essenslieferanten erscheint weltweit entbrannt.

Emerging Markets

Nidec sucht neue Herausforderung

Am fernöstlichen Spezialmotorenhersteller Nidec schätzen wir nach wie vor die erfolgreiche und aggressive Akquisitionsstrategie. Verbunden mit früheren Zukäufen will der Konzern insbesondere seine Position in Europa in verschiedenen Bereichen stärken. So wurden seit Jahresbeginn neben zwei Gesellschaften aus den USA ein deutschen Hersteller von Getrieben und ein italienischer Produzent von Ventilatormotoren erworben. Die Größenordnung der jüngsten Akquisitionen bewegt sich auch diesmal bei Umsätzen von 10 bis 20 Mio. Euro, so dass sie für Nidec leicht zu integrieren sind.

Emerging Markets

Latam leidet unter schwachem Real

Die chilenische Latam Airlines durchlebt schwierige Zeiten, trotz eines boomenden globalen Flugmarkts. Die größte Fluggesellschaft Lateinamerikas musste für das Q2 einen Nettoverlust von 114 Mio. US-Dollar vermelden. Allerdings ist das abgelaufene Quartal, trotz der Ferienzeit, der traditionell schwächste Zeitabschnitt des Jahres. Belastend wirkte sich ein leicht steigender Ölpreis aus. Aber vor allem der schwache brasilianische Real machte Sorgen, da dies das Fliegen für Inländer deutlich verteuert.

Emerging Markets

Sporttotal – Der Löwe brüllt wieder

Bei Peter Lauterbach und seiner Sporttotal ist das Wundenlecken nach der Gewinnwarnung von Ende Juni (vgl. PB v. 25.6.) vorbei. Zwei Rennstrecken-Projekte hat das Segment Venue im August gewonnen und sich gegen namhafte Konkurrenten wie Siemens oder AT&T durchgesetzt.

Emerging Markets

Brasilien – Wahlen werden keine Besserung bringen

Die Dollar-Parität des brasilianischen Real ist erstmals seit dem Jahreswechsel 2015/16 mit den Wirren um die Amtsenthebung der gewählten Präsidentin Dilma Rousseff und die Abstufung des brasilianischen Länderratings zu „junk“ wieder über 4 Real je US-Dollar gestiegen. Zum Euro ging es bergab, allein in den vergangenen 6 Monaten um 15%. Hinzukommen weitere 14%, die der Leitindex Bovespa nachgab. Die positive Stimmung, die der anfänglich als Reformpolitiker gefeierte Michel Temer und seine Rechtskoalition auslösten, ist verflogen.

Emerging Markets

Ecopetrol auf der Überhohlspur

2017 war für den staatlichen Ölkonzern Ecopetrol (20,60 US-Dollar; A0Q9ZL; US2791581091) kein Zuckerschlecken, haben doch der Einbruch der Weltmarktpreise für Öl und Kohle den Kolumbianern zugesetzt. Ein Investitionsprogramm des damaligen CEO Juan Carlos Echeverry sollte dem Konzern helfen. Das ist geglückt. Nach einem starken Jahresstart brilliert Ecopetrol auch im Q2. Zwar lag die Messlatte durch das schwere Vorjahr nicht ganz so hoch, dennoch ist die Steigerung des Nettogewinns um 170% auf 3,5 Billionen Kolumbianische Pesos COP (rd. 1 Mrd. Euro) mehr als beachtlich. Den Umsatz steigerte Ecopetrol um 29% auf 16 Billionen COP (rd. 5 Mrd. Euro). Um mehr als die Hälfte kletterte das EBITDA auf 8,6 Billionen COP (EBITDA-Marge von 43% auf 51%).

Emerging Markets

Ansteckungsgefahren in den Emerging Markets

Die Wertpapiere und Währungen der Schwellenländer stehen derzeit unter Druck. Ein Grund dafür ist auch, dass eine Ansteckung von der türkischen Krise aus befürchtet wird. Zwar haben viele Staaten für eine stabile Position im Handel gesorgt, trotzdem sind beachtliche Belastungen durch die hohen und zumeist auf fremde Währung lautenden Auslandsschulden vorhanden. Diese müssen laufend bedient und bei Fälligkeit mithilfe ausländischer Investoren refinanziert werden. Die Bereitschaft der Investoren zum weiteren oder gar erweiterten Engagement hängt aber maßgeblich von deren Risikoneigung ab. Sie reagieren dabei stark auf Krisen der prominenten Schuldner wie etwa der Türkei. Die Unruhe auf den Märkten führt zu einer kritischen Überprüfung der Lage wichtiger Schuldner und tendenziell auch zu einer höheren Gewichtung der deutlicher ins Licht gestellten Risiken. Das bekommen derzeit auch „weit vom Schuss“ liegende Schuldner wie Argentinien, Brasilien oder Mexiko zu spüren.

Europäische Aktien

Nordex fehlt der Aufwind

Größere Auftragsmeldungen der vergangenen Monate sorgten zunächst für Optimismus bei Nordex. Die Hoffnung auf bessere Geschäfte machte der Windenergieanlagenbauer jetzt aber wieder zunichte.

Emerging Markets

Gruma – Vom Trump-Schock erholt

Für die mexikanische Gruma waren wir auch nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten zuversichtlich. Denn der Lebensmittelhersteller legte damals starke Quartalszahlen vor. Zudem gingen wir davon aus, dass die Schwäche des Mexikanischen Peso dem exportorientierten Unternehmen hilft (s. PEM v. 10.11.16).

Emerging Markets

Hyundai warnt vor Unsicherheiten im zweiten Halbjahr

Das hört sich eigentlich gar nicht mal schlecht an: Der südkoreanische Autobauer Hyundai konnte seinen weltweiten Absatz in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 4,5% auf 2,24 Mio. Fahrzeuge steigern. Zu verdanken haben die Südkoreaner das Plus in erster Linie guten Geschäften in den aufstrebenden Märkten wie Indien, Russland und Brasilien. Vor allem die SUV-Modelle schoben den Absatz an. Weniger gut lief es unterdessen in China. Im großen Nachbarland ging der Absatz im Jahresvergleich um 3,4% zurück. Keine allzu große Überraschung: Auch andere Autohersteller mussten in der Volksrepublik zuletzt Einbußen hinnehmen. Die Volkswagen-Tochter Audi begründete den Rückgang mit der Ankündigung Chinas, ab 1. Juli 2018 die Zölle für importierte Autos von 25% auf 15% zu verringern.

Emerging Markets

Brasilien – Erholung im Schneckentempo

Die Erholung Brasiliens nach der tiefen Rezession 2015/16 geht langsamer voran als erhofft. Kürzlich bestätigte Finanzminister Eduardo Guardia, dass die Regierng ihre Wachstumsschätzung für 2018 von den zu Jahresanfang genannten 2,5% auf jetzt nur noch 1,6% zurücknehmen werde. Noch etwas schwächer fiel der Überblick der Notenbank über die Schätzungen der Unternehmen im Finanzsektor (hauptsächlich Banken) aus. Dort ergaben sich im Mittel nur noch 1,5%.

Emerging Markets

Südafrika hofft auf BRICS-Hilfe

In diesen Tagen ist Südafrika zum zweiten Mal Gastgeber beim jährlichen Treffen der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und eben Südafrika). Von Chinas Xi Jinping über Russlands Wladimir Putin bis hin zu Indiens Narendra Modi geben sich alle fünf Regierungschefs ein Stelldichein in Johannesburg. Doch die Rolle, die Südafrika innerhalb des Staatenverbunds spielt, ist seit seinem Beitritt 2010 immer kleiner geworden. BRICS wird dominiert von China, das zwei Drittel der Wirtschaftskraft beisteuert, während von Südafrika nur noch etwa 3% kommen. Russland schwächelt zwar etwas, ist aber ein stabiles Mitglied. Indien holt mit mächtigen Schritten auf. Nur Brasilien ist politisch in einer ähnlich unsicheren Situation wie das Land am Kap der guten Hoffnung.

Emerging Markets

Globale Schuldenquote steigt auf Höchststand

Folgende Entwicklung scheint einigermaßen paradox: Trotz des global erkennbaren Trends zu steigenden Zinsen ist die Verschuldung sowohl in den etablierten Industriestaaten als auch in den Emerging Markets (EM) nicht nur absolut, sondern auch relativ zum BIP und damit zu den Einkommen weiter gestiegen. Der Anstieg zieht sich durch alle Sektoren wie private Haushalte, nichtfinanzielle Unternehmen sowie Staat und intermediäre Unternehmen der Finanzwirtschaft. Insgesamt beträgt der Anstieg der globalen Bruttoschulden 24,6 Billionen US-Dollar per Ende 1. Quartal ggü. dem Vorjahr. Damit ist die globale Schuldenquote auf einen neuen absoluten Höchststand mit 318% vom BIP stieg. Auf die EM entfielen davon 9 Billionen Dollar, wobei auch innerhalb dieser Gruppe wieder alle Sektoren beteiligt waren und die nichtfinanziellen Unternehmen den größten Brocken mit rd. 4 Billionen Dollar ausmachen.

Emerging Markets

Unilever knackt den Widerstand

Ein Streik von Lkw-Fahrern in Brasilien war wohl dafür verantwortlich, dass der Konsumgüterkonzern Unilever die Markterwartungen beim Umsatz im ersten Halbjahr verfehlt hat. Und trotzdem wurde das Unternehmen im Anschluss von den meisten Analysten gefeiert. Als Begründung verwiesen die Strategen auf die „positiven Aussichten“, eine „hervorragende Margenentwicklung“ sowie die „Wende in puncto Umsatzdynamik“. Tatsächlich hat Unilever bei der Gewinnmarge positiv überrascht und die Jahresziele bestätigt.

Emerging Markets

IWF – Bislang kaum Schäden durch Handelskonflikt

Solange der weltweite Handelskonflikt nicht über den Stand von Anfang Juli weiter eskaliert, bleiben die Konsequenzen überschaubar. So könnte man die Position des IWF im gerade veröffentlichten Update zum globalen Ausblick (WEO) zusammenfassen. Allerdings bleibt dieser Konflikt das größte Wachstumsrisiko. Bislang hält sich die Entwicklung der globalen Wirtschaft ziemlich exakt am Frühjahrsausblick: Die USA profitieren von der expansiven Fiskalpolitik mit sinkenden Steuern und steigenden Ausgaben. Damit bleibt das Wachstum über dem Potenzial, was angesichts des mittlerweile angespannten Arbeitsmarktes zu Lohndruck und steigender Inflation führt. Dies führt wiederum zu einer entsprechenden monetären Straffung und Aufwertung des Dollar. Die Dynamik der Eurozone und Japans schwächt sich dagegen leicht ab.

Emerging Markets

Argentinien – Am falschen Ende gespart?

Argentiniens Präsident Mauricio Macri und sein Kabinett haben den 202. Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes kürzlich mit unüblicher Bescheidenheit weit außerhalb des unruhigen Buenos Aires und ohne den üblichen Aufwand einer großen Militärparade gefeiert. Auch das war ein Beitrag zum Sparprogramm, mit dem Macri die Misere bekämpfen will, die er von seinen populistischen Vorgängern übernommen hat.

Europäische Aktien

Sekt, Wein, Schnaps: Irgendwo wird immer gefeiert

In der Vorwoche hatten wir an dieser Stelle drei Bierbrauer unter die Lupe genommen und auch auf die „Sonderkonjunktur“ durch die Fußball-WM hingewiesen (vgl. PB v. 25.6.). Zumindest für das bierliebende Deutschland ist dieses Thema durch. Fest steht aber, dass eine Nation am Ende des Turniers feiern wird. Die Brasilianer mit Zuckerrohrschnaps, die Franzosen mit Champagner oder die Spanier mit Rotwein.

Deutsche Aktien

König Fußball, Kaiser DAX

Börsianer sind Sportfans. Doch es hat vermutlich mehr mit der EZB als der Fußball-Weltmeisterschaft zu tun, dass der DAX seit Mittwoch 1,2% zugelegt hat.

Emerging Markets

Auch bei der WM in Russland strahlen die Marken

Die WM-Vergabe nach Russland war sportpolitisch umstritten. Wirtschaftlich ist eine Fußball-Weltmeisterschaft aber auch in Wladimir Putins Reich eine große Bühne für Sponsoren.

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