China

Halbleiter

TSMC kürzt Investitionen

Als der weltgrößte Auftragsfertiger für Speicherchips, der u. a. Apple, AMD und Nvidia beliefert, gilt Taiwan Semiconductor (TSMC) als sehr zyklisch. Dies zeigt sich auch am Investitionsverhalten. Die Tatsache, dass das Unternehmen in dieser Woche sein entsprechendes Volumen reduziert hat, deutet daher darauf hin, dass wohl in der Chipindustrie inzwischen erste Indikatoren auf eine Abkühlung hindeuten.

Modehandel

Fast Retailing – Globalisierung treibt an

Schon seit einigen Monaten laufen die Geschäfte bei Fast Retailing richtig gut. Nun konnte der nach Umsatz größte japanische Bekleidungseinzelhändler diesen Aufwärtstrend mit guten Zahlen zum Geschäftsjahr (per 31.8.) bestätigen. Dabei spielt dem Unternehmen neben einer Erholung nach Corona und der internationalen Aufstellung auch die Schwäche der Heimatwährung Yen in die Karten. Den Nerv der Kunden dürfte Fast Retailing zudem treffen, weil die bekannte Ladenkette Uniqlo, ähnlich wie Inditex oder H&M auf schnell wechselnde Mode mit günstigen Preisen setzt. Denn der Geldbeutel dürfte wegen der weltweit ausufernden Inflation auch bei der jugendlichen Zielgruppe für teurere Markenkleidung oft nicht mehr groß genug sein.

Videospiele

Nexon – Starke Margen und Stabilität

Der asiatische Spieleentwickler Nexon konnte auch im Q2 mit starken Zahlen glänzen. So konnte der Umsatz um 50% ggü. dem Vorjahresquartal gesteigert werden. Der operative Gewinn stieg bei leicht rückläufiger Marge um 47% an. Durch die starke Abwertung der japanischen Währung kletterte das Nettoergebnis sogar um 176%. Nexon kam zu Gute, dass große Mengen der Barmittelreserven im stark aufwertenden US-Dollar gehalten wurden. 

Der Rückstand Chinas auf die USA wird durch die bessere Bewältigung der Pandemie abermals verkürzt.
Märkte

Xi‘s China – Was jetzt gilt

Alles muss perfekt sein, wenn sich Chinas Machthaber Xi Jinping am Samstag (22.10.) zum Alleinherrscher auf Lebenszeit krönen lässt. Maue Wirtschaftsdaten verderben da nur das heile Gesamtbild. Nicht verwunderlich also, dass die Veröffentlichungen von Außenhandelszahlen, BIP, Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätzen und Arbeitslosenquote kurzerhand gestrichen wurden. Pragmatisch. Doch die tiefgreifenden Probleme kann und darf die kommunistische Führung nicht einfach aussitzen.

Bergbauausrüster

SMT Scharf – Visibilität kehrt zurück

Lange Zeit hielt sich SMT Scharf wegen der seit Juli verhängten EU-Sanktionen gegen Russland (32% vom Umsatz im 1. Hj.) mit einer konkreten 2022er-Prognose zurück. Am Mittwoch (12.10.) brachte CEO Hans Joachim Theiß endlich Licht ins Dunkel.

Märkte

Weltwirtschaft – IWF erwartet schweres Wetter

„Das Schlimmste steht uns noch bevor, und für viele Menschen wird sich das Jahr 2023 wie eine Rezession anfühlen“, resümiert der IWF in seinem neuesten Ausblick für die Weltwirtschaft. Vor allem drei starke Belastungen drücken auf die Stimmung: Der von Wladimir Putin losgetretene Krieg gegen die Ukraine, eine durch wachsenden Inflationsdruck verursachte Lebenshaltungskostenkrise und die Konjunkturabkühlung in China (s. S. 1). Daraus ergibt sich eine magere Wachstumsprognose für die Weltökonomie von 3,2% für das lfd. Jahr (unverändert ggü. der Juli-Prognose) und von 2,7% für 2023. Mit großer Wahrscheinlichkeit (25%) dürften es sogar bloß 2% werden. 

E-Autos

Nio bleibt auf Expansionskurs

Der Elektroautobauer Nio geht gänzlich neue Wege. Das in China beheimatete Start-up hat vergangene Woche in Berlin den Markteintritt in Deutschland gefeiert. Zeitgleich erfolgt der Start in Schweden, den Niederlanden und Dänemark. Damit setzt Nio den internationalen Expansionskurs fort, nachdem der Europa-Launch im Vj. bereits in Norwegen anlief. Erfolge im Ausland kann Nio gut gebrauchen, v. a. weil befürchtet wird, dass sich die Null-Covid-Strategie der Regierung dämpfend auf Produktion und Absatz im Heimatmarkt auswirken könnte (s. a. „Standpunkt“). Ersichtlich ist eine Verlangsamung bislang jedoch noch nicht. 

Elektronik

Hisense schürt WM-Fieber

In Deutschland steigt sie sich angesichts des kalten Wetters und eklatanter Menschrechtsverletzungen nur schleppend: die Vorfreude auf die FIFA-Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Weniger als sechs Wochen verbleiben bis zur Begegnung der weltweit besten Fußballer. Auf möglichst große Begeisterung hofft hingegen der vielfach noch unbekannte Elektronikriese Hisense, der erneuter Hauptsponsor der WM ist.

Flagge Chinas in Shanghai
Märkte

Covid – Wann lenkt China ein?

Dem Land der Mitte bricht das Wachstum weg – Laut ADB dürfte China 2022 und 2023 zum ersten Mal seit mehr als drei Jahrzehnten langsamer wachsen als die übrigen asiatischen Entwicklungsländer (vgl. PEM v. 29.9.). Die anhaltende Immobilienkrise, eine sich stark eintrübende Weltwirtschaft und eine nicht enden wollende Covid-Pandemie, die mit Xi Jinpings Null-Covid-Strategie zwangsläufig in einem Einbruch des Konsums mündet, machen China das Leben schwer. Da eine wirtschaftliche Erholung Chinas einen willkommenen Lichtblick auch für die restliche Welt darstellen würde, fragen sich nicht nur EM-Investoren, wann die Regierung denn nun endlich von ihrer strikten Null-Covid-Strategie abrückt. 

E-Autos

BYD verkauft fleißig

Bei Chinas Elektroauto- und Batteriegigant BYD läuft‘s nach der extremen Sommer-Talfahrt der Aktie (26,98 Euro; CNE100000296) von fast 40% (vgl. PEM v. 1.9.) wieder etwas runder. So zogen die Chinesen einen Megadeal mit dem Autovermieter Sixt an Land. Dieser will in den nächsten sechs Jahren bis zu 100 000 E-Karossen kaufen und damit die ohnehin guten Absatzzahlen weiter pushen.

Online-Videodienst

iQiyi – Wieder im Rückwärtsgang

Noch Mitte des Jahres sah es so aus, als könnte die Aktie des Online-Videodienstes iQiyi (2,88 US-Dollar; US46267X1081) nach langer Talfahrt endlich einen Boden bilden. Letztendlich haben sich die Kursgewinne nach dem überraschend starken Q1 (vgl. PEM v. 23.6.) aber lediglich als Strohfeuer entpuppt. Auch die Ende August vorgelegte Q2-Bilanz konnte die Anleger nicht aus der Reserve locken. Dabei fielen die Zahlen angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen eigentlich recht ordentlich aus. 

Reiseanbieter

Trip.com – Erneut besser als erwartet

Im Q1 konnte der chinesische Online-Reiseanbieter Trip.com seine Erlöse ggü. dem Vj. noch stabil halten, nun gab es aber wieder einen deutlichen Rückgang. Wie das Unternehmen mitteilte, sank der Umsatz von Anfang April bis Ende Juni um 32% auf 4,01 Mrd. Renminbi (RMB; 570 Mio. Euro). Für Analysten keine sonderlich große Überraschung: Denn angesichts Chinas strenger Null-Corona-Politik hatten sie sogar mit einem Einbruch auf 3,58 Mrd. RMB gerechnet.

Kosmetik

Shiseido – Alles hängt an China

Auch für den japanischen Kosmetikriesen Shiseido verlief die erste Hälfte des laufenden Geschäftsjahres recht holprig. Vor allem die Tatsache, dass der wichtige chinesische Markt von Abriegelungen betroffen war und ist, wirkte sich weiterhin negativ aus. China macht gut 30% des Umsatzes von Shiseido aus. Zwangsisoliert im Eigenheim oder durch Corona-Masken vor fremden Blicken geschützt, verzichten viele auf Kosmetikprodukte. 

Menschenmenge in Japan
Märkte

Japan bleibt auf seinem Sonderweg

Allmählich taucht auch in Japan das Gespenst der Inflation in den offiziellen Zahlen des Landes auf. In der Hauptstadt Tokio ist die Kernrate der Verbraucherpreise im September ggü. dem Vj. um 2,8% gestiegen, so stark wie seit 2014 nicht mehr. Der Preisanstieg liegt damit im vierten Monat in Folge über dem Inflationsziel der Bank of Japan (BoJ) von 2%.

Erneuerbare Energien

Xinyi Solar leidet unter Preisverfall

Der Bundestag hat im Juli mit dem neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz ein ehrgeiziges Zeichen für die Energie- und Klimaschutzpolitik gesetzt. Dabei soll sich der Anteil der Solarenergie bis 2030 von 10 auf 30% gleich verdreifachen. Und auch weltweit ist das Solarfieber ausgebrochen: Branchenschwergewichte wie First Solar und Jinko Solar zählen an den Märkten zu den bisherigen Outperformern. Nur unsere Empfehlung (vgl. PEM v. 27.1.) Xinyi Solar überraschte mit schwachen Hj.-Zahlen.

Sportartikelhersteller

Puma – Schlechte Vorlage

Der Absturz der Puma-Aktie (49,86 Euro; DE0006969603) nahm vergangene Woche weiter an Fahrt auf. Mit einem Rückgang von über 50% in diesem Jahr nähert sich der Sportartikelhersteller allmählich seinem Corona-Tief vom Frühjahr 2020. Auslöser für den jüngsten Rücksetzer waren beunruhigende Zahlen von Nike (29.9.). Der US-Konkurrent aus Beaverton klagte über Margendruck und hohe Lagerbestände.

Großküchen

Rational – Lage entspannt sich

Erfreuliche Neuigkeiten kamen am Donnerstag (29.9.) von Rational. Da sich seit August die Lieferketten entspannen, erwartet der Großküchenausstatter einen Q3-Umsatzrekord und erhöht seine Ziele für 2022. So werden nun 23 bis 28% Umsatzwachstum und eine EBIT-Marge zwischen 21,5 und 22,5% erwartet, sofern die Materialverfügbarkeit stabil bleibt.

Märkte

Rumänien winkt mit beachtlichen Chancen

Die Wirtschaftstätigkeit Rumäniens ist zunächst stark von den direkten und indirekten Auswirkungen des Ukraine-Krieges bestimmt. Die Projektion des aktuellen Artikel IV-Berichts des IWF prognostiziert daher für das laufende Jahr ein Wachstum von etwa 4%, klar schwächer als die 5,9% des Vorjahres.

Märkte

Asien – Dem Zugpferd China geht die Puste aus

Die ADB hat mit dem turnusmäßigen Herbst-Update zu ihrem Frühjahrsausblick ihre Wachstumsprognosen für Zentralasien gegenüber April auf 4,3% (zuvor: 5,2%) für das laufende und 4,9% (zuvor: 5,3%) für das kommende Jahr nach unten korrigiert.

China

Weibo – Bodenbildung der Aktie vorerst gescheitert

Die chinesische Social-Media-Plattform Weibo musste im Q2 einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen. Wie der Konzern mitteilte, sanken die Erlöse zwischen April und Juni ggü. dem Vj. um 22% auf 450,2 Mio. US-Dollar. Währungsbereinigt lag das Minus bei 19%. Vor allem in der Sparte Advertising & Marketing hinterließ Chinas strenge Null-Covid-Strategie deutliche Spuren – dort gingen die Einnahmen um 23% auf 385,6 Mio. Dollar zurück. Im kleineren Bereich Value-Added Service (VAS) gab es ein Minus von 10% auf 64,6 Mio. Dollar.

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