China

Tourismus

Trip.com – Auf Turnaround-Kurs

Der chinesische Online-Reiseanbieter Trip.com hat das dritte Quartal mit kräftigen Zuwächsen abgeschlossen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vj. um 29% auf 6,9 Mrd. Renminbi (RMB; rd. 930 Mio. Euro), wie der Konzern mitteilte. Gegenüber dem vorangegangenen Dreimonatszeitraum betrug das Plus sogar 72%. Die Erwartungen wurden damit übertroffen – und zwar deutlich. Analysten hatten mit rund 55 Mio. Euro weniger gerechnet.

Unsere vernetzte Welt
Krisen

Spannungsfeld China-Russland

Ein Jahr kulminierter Krisen geht zu Ende. Ukraine-Krieg, Energiekrise und Inflation erwiesen sich für Anleger, die auf Schwellenländer setzen, als unheilvoller Cocktail.

Bergbauausrüster

SMT Scharf wird optimistischer

Aufgrund hoher Aktivitäten in Russland (27% des Konzern-umsatzes in den ersten neun Monaten) und China (37%) fiel es SMT Scharf zuletzt schwer, konkrete Prognosen für das Gj. abzugeben. Nun scheint das Licht am Ende des Tunnels sogar noch heller als bei Vorlage der Neun-Monats-Zahlen am 14.11. erwartet: So erhöhte der in Hamm ansässige Maschinenbauer am Mittwoch (14.12.) die Prognose für das Gj. erneut. Der Vorstand um CEO Hans Joachim Theiß rechnet mit einem Umsatz von über 92 Mio. Euro (zuvor 86 Mio. bis 87 Mio. Euro) und einem EBIT von 14 Mio. Euro (zuvor 11,5 Mio. bis 12,5 Mio. Euro). Dadurch dürfte sich die EBIT-Marge von 13,9% auf 15,2% (2021: 13,1%) steigern. 

Emerging Markets

Japan – Interpretationsbedürftiger Tankan

Die Wahrnehmung des am Mittwoch (14.12.) veröffentlichten Tankan, des vierteljährlichen Konjunkturberichts der japanischen Notenbank BoJ, dürfte überwiegend negativ ausfallen. Der Grund: Die Lageeinschätzung der im Blickpunkt stehenden großen Industrieunternehmen hat sich verschlechtert. Deren Diffusions-Index (der Saldo aus positiven und negativen Schätzungen) ging zum vierten Mal in Folge zurück, aktuell von 8 auf 7 Punkte. Die großen Industrie-Konglomerate sind mit der sich global abschwächenden Nachfrage konfrontiert. Hintergrund ist die monetäre Straffung in den USA und Europa sowie die Folgen der bislang verfolgten Null-Covid-Strategie in China.

Märkte

Kasachstan – Umbau durch Privatisierung

Jüngst brachte Kasachstans Regierung einen wichtigen Reformschritt hinter sich: Aktien des staatlichen Gaskonzerns KazMunayGas National Company wurden im Rahmen des größten IPOs der Geschichte Kasachstans dem Publikum angedient zu einem Preis von 8 406 Tenge (rd. 17,8 US-Dollar). Das Papier wird an der Kazakhstan Stock Exchange (KASE) gehandelt. Rund 130 000 Interessenten reichten Gebote ein, 95% davon aus Kasachstan selbst. Laut Regierungschef Älichan Smailov wird die Börsennotierung der KazMunayGas-Aktien zur weiteren Entstaatlichung der Wirtschaft beitragen, die Teil der laufenden politischen Reformen ist. So werde der Börsengang die staatlichen Unternehmen ggü. der Öffentlichkeit und den Aktionären rechenschaftspflichtig und transparent machen sowie die „Investitionskultur“ fördern.

Die Bitte um eine Untersuchung des Corona-Ausbruchs in Wuhan hat Australien viel Ärger mit China eingebracht.
China

China kommt zurück

Der MSCI China hat bereits reagiert. Er stieg im November um gut 30%. Börsianer hatten ein gutes Gespür für sich abzeichnende Lockerungen bis dahin drastischer Covid-19-Beschränkungen. Der Erfolg gebührt dem Mann auf der Straße. Ihm platzte im wahrsten Sinne des Wortes der Kragen und das gleich in Massen. Die Drangsalierungen seitens der Pekinger Führung mit z. T. erheblicher Beschneidung der Bewegungsfreiheit waren für den Einzelnen weder nachvollziehbar, noch erschienen sie wirkungsvoll. Sie waren zuletzt einzig und allein eine Demonstration des Allmachtsanspruchs der Kommunistischen Partei. Xi Jinping hat auch in der Vergangenheit schon immer dann gut reagiert, wenn der Druck aus dem Volk zu groß zu werden drohte.

Automobilhersteller

Li Auto – Turnaround steht bevor

Unter den weltweiten Elektrofahrzeugherstellern sticht Li Auto durch seine noch junge Historie (Gründung 2015) und den Fokus auf sogenannte Extended Range Electric Vehicles hervor. Hierbei setzt das Unternehmen auf eine Hybridtechnologie, wobei Elektromotoren an der Vorder- und Hinterachse durch einen Verbrennungsmotor ergänzt werden.

Entertainment

iQiyi – Turnaround oder Bullenfalle?

Der chinesische Online-Videodienst iQiyi hat schwere Zeiten hinter sich, doch jetzt gibt es erste Lichtblicke: Zwar lag der Umsatz im Q3 mit rd. 7,5 Mrd. Renminbi (RMB; rd. 1,0 Mrd. Euro) leicht unter Vj., jedoch drehten sowohl das operative Ergebnis (Non-GAAP) von einem Verlust von 1,1 Mrd. RMB auf einen Gewinn von 524,3 Mio. RMB als auch das bereinigte Nettoergebnis von minus 1,4 Mrd. RMB auf plus 187,2 Mio. RMB – Kostensenkungen und Preiserhöhungen sei Dank.

Carl Zeiss Meditec liefert Ärzten wichtige Geräte zur Diagnosestellung
Medizintechnik

Carl Zeiss Med – Kurzfristig Druck

Carl Zeiss Meditec (CZM) präsentierte am Freitag (9.12.) gemischte Jahreszahlen. Mit einem Umsatz von 1,9 Mrd. (+15%) Euro und einem EBIT von 396,9 Mio. Euro (+5%) konnte der Weltmarktführer in der Medizintechnik die Ziele zwar erreichen. Die EBIT-Marge sank aber um 180 bps. auf 20,9%.

Maschinenbau

China bremst Fanuc aus

Die Erholung des japanischen Roboterbauers Fanuc hat im Sommer an Schwung verloren. Der Umsatz im Q2 lag bei 204,6 Mrd. Yen (rd. 1,5 Mrd. Euro), wie der Konzern mitteilte. Das sind zwar 23,1% mehr als im Vj., im Auftaktquartal hatte Fanuc allerdings noch knapp 211,6 Mrd. Yen erlöst. Vor allem auf dem größten Absatzmarkt China mussten die Japaner deutliche Einbußen hinnehmen. Dort sank der Umsatz infolge der Lockdowns um 10,3% auf 57,3 Mrd. Yen ggü. dem Vorquartal. Aber auch in Japan (-1,2%), im Rest Asiens (-3,1%) und in Amerika (-3,1%) war das Geschäft rückläufig. Nur in Europa konnte Fanuc zulegen (+7,2%).

Onlinehandel

Pinduoduo – Profiteur der Krise

Das Geschäftsmodell von Pinduoduo macht aus dem E-Commerce-Einkauf ein Gemeinschaftserlebnis. So können sich auf der Plattform Gruppen zusammenfinden und gemeinsam große Quantitäten beim Verkäufer abnehmen. Hierbei erhalten die Käufer aufgrund der abgenommenen Menge einen Rabatt auf ihren Einkauf. Gleichzeitig sorgt es dafür, dass jeder einzelne Käufer in seinem Umfeld Freunde und Bekannte als neue Kunden gewinnt, um die gewünschte Ware gemeinsam vergünstigt erwerben zu können. Hierbei stellt Pinduoduo nicht nur die Plattform zur Verfügung, sondern hat auch eine ausgereifte Logistik-Infrastruktur geschaffen, um die Waren an die einzelnen Käufer zu versenden.

Macris wirtschaftspolitischen Experimente zünden  nicht. Neue Gelder vom IWF gibt es trotzdem.
Märkte

Südamerika – Große Pläne auf wackligen Beinen

Dass die argentinische Vizepräsidentin Cristina Fernández de Kirchner gerade wegen Korruption verurteilt wurde, muss wohl als schlechtes Omen gelten, wenn nun Argentinien den Mercosur-Vorsitz von Uruguay übernimmt. Die Spaltungen und Risse in der südamerikanischen Handelszone werden sich wohl weiter vertiefen, lokale Beobachter halten sogar einen endgültigen Bruch für möglich.

Arabische Wüste
Märkte

Erst Fußball, dann Golf?

Nicht erst seit der umstrittenen Fußball-WM in Katar ruht der Blick der Weltgemeinschaft auf den Staaten am Persischen Golf. Insbesondere die im Zuge des Ukraine-Kriegs angezogenen Energiepreise machen die im Golf-Kooperationsrat (GCC) zusammengeschlossenen Länder zu einem unverlässlichen Anker der Weltwirtschaft.

Internetkommerz

Meituan schafft den Turnaround

Nach sieben verlustreichen Quartalen ist es dem Gruppenrabatt-Anbieter Meituan endlich gelungen, das Purpurrot der Bilanzen schwarz zu färben. Wie der Konzern am Freitag (25.11.) bei Vorlage der Q3-Zahlen mitteilte, konnten die Umsätze um 28,2% auf 62,6 Mrd. Renminbi (RMB; rd. 8,5 Mrd. Euro) gesteigert werden. Unter dem Strich stand ein saftiges ber. EBITDA von 4,8 Mrd. RMB nach einem Verlust von rd. 4,1 Mrd. RMB im Vorjahr. Am Parkett löste der Gewinnsprung Entzücken aus und die Aktie (20,35 Euro; KYG596691041) schraubte sich um über 25% aufwärts. Leider wurden wir nur wenige Tage zuvor am 24.10. beim Zwischentief von 15,00 Euro ausgestoppt.

Konsumgüter

Nongfu Spring – Investment zahlt sich aus

Mit unserer Kaufempfehlung zu Nongfu Spring in PEM v. 17.9.20 haben wir voll ins Schwarze getroffen. Anleger der ersten Stunde, liegen schon rd. 44% vorn. Das Unternehmen ist in China führender Anbieter für Mineralwasser, Fruchtsäfte und Teegetränke. Dank des defensiven Geschäftsmodells kann sich die in Frankfurt gut handelbare Aktie (5,36 Euro; CNE100004272), den Unruhen um Lockdowns aber auch den Sorgen einer stärkeren Regulierung, wie es chinesische Tech-Unternehmen immer wieder zu befürchten haben, entziehen.

Giraffen bei Safari durch die Savanne
Afrika

Afrika auf dem Sprung

Rohstoffe sind das eine, eine junge, leistungsbereite Bevölkerung das andere. Beide Faktoren entscheiden mit über das Entwicklungspotenzial einer Region, eines Kontinents. Und hier liegt Afrika in diesem Jahrhundert, was viele überraschen mag, gut im Rennen. Der nach Asien zweitgrößte Erdteil ist längst kein Synonym mehr für Hunger und Dürre, worauf unlängst Banker und Afrika-Spezialist Florian Witt (Oddo BHF) im PLATOW Brief hingewiesen hatte, sondern in jeder Beziehung wirtschaftlich aufstrebend.

Versandhandel

Alibaba – Shortsqueeze und durchwachsene Zahlen

Chinesische Aktien hatten bisher wohl eines der schlechtesten Jahre aller Zeiten. So lag der Hang Seng im Tief knapp 40% seit Jahresbeginn hinten. Damit fiel der Index auf den selben Stand wie vor 20 Jahren. Der CSI Global China Internet Index, in dem die großen chinesischen Technologieaktien vertreten sind, fiel im Tief sogar um über 50% seit Jahresbeginn.

Kosmetik

Shiseido setzt China-Geschäft unter Druck

Kosmetikprodukte sind traditionell nicht wachstumsstark, dafür aber weniger krisenanfällig. Das macht Shiseido (40,09 Euro; JP3351600006) derzeit interessant.

Autobauer

China-Rabatte bei Mercedes-Benz

Mit einem Verlust von rd. 6% war Mercedes-Benz (MB) am Mittwoch (16.11.) das Schlusslicht im DAX. Anlass dazu gab eine Meldung aus China, wonach die Stuttgarter aufgrund enttäuschender Absatzzahlen begonnen haben, substanzielle Rabatte von bis zu 20% auf das EV-Flaggschiff-Modell EQS (Pendent zur S-Klasse) zu gewähren. Als Folgewirkung wurden auch die Preise für das Mittelklassemodell EQE reduziert. 

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