China

Weltbank

Konjunktur – Risiken rund um den Globus

Die Weltbank hat ihre Prognose für das globale Wachstum im Jahr 2023 drastisch zurückgenommen auf 1,7 Prozent statt der zuvor veranschlagten 3%. Hintergrund sind mehrere sich überschneidende Entwicklungen: Die monetäre Straffung zur Eindämmung der sehr hohen Inflation in den USA und EU wird voraussichtlich neben dem Rückgang der Nachfrage nach Importen aus den Emerging Markets (EM) auch zu einer Verschärfung der Konditionen auf den Finanzmärkten führen und eine Schwäche der Investitionen in die EM bedingen.

Internetservice

Baidu – Operative Beschleunigung

Viele der Sorgen, die auf chinesischen Aktien wie Baidu lasteten, haben sich in den vergangenen Wochen verflüchtigt. Die chinesischen Regulatoren führen dem Wirtschaftssystem wieder Liquidität zu, die Furcht vor einem möglichen Delisting chinesischer ADRs von der NYSE haben sich durch versöhnliche Töne zwischen den USA und China und dank zukünftig mehr Transparenz bei den Bilanzprüfungen verflüchtigt und die Null-Covid-Strategie der chinesischen Regierung scheint beendet worden zu sein.

Elektrotechnologie

Murata hat Konjunktur-Blues

Mit Murata Manufacturing kam jüngst einer der weltweit größten Hersteller von elektronischen Bauteilen ganz schön unter die Räder. Allein 2022 rauschte die Aktie (48,58 Euro; JP3914400001) der Japaner um mehr als 30% in den Keller. Das lag an einer abgeschwächten Wachstumsdynamik und sowohl Liefer- als auch Absatzproblemen im wichtigen (Auslands)-Markt China. Dort erzielte das Unternehmen seit mehr als einem Jahrzehnt mehr als 50% seiner Umsätze.

Seltene Erden

Lynas Rare Earth wirkt anfälliger

Mit einem Zwischentief bei 4,68 Euro im Frankfurter Handel hatte sich die Lynas Rare Earth-Aktie (5,37 Euro; AU000000LYC6) im Oktober unserem Stopp aus PEM v. 16.2.22 bei 4,50 Euro angenähert, die Marke aber nicht unterschritten. Die zwischenzeitliche Schwäche der australischen Aktie steht dabei im direkten Zusammenhang mit den globalen Konjunkturaussichten.

Technologiesektor

Hon Hai hat das Nachsehen

Kein guter Jahresauftakt für Hon Hai Precision: Das Unternehmen, das v. a. unter dem Namen Foxconn bekannt ist, gilt als wichtigster Auftragsfertiger von Apple. 70% aller iPhones werden von dem taiwanesischen Konzern gefertigt. Zuletzt hatten die Unruhen um den Lockdown in China zum Jahresende die Produktion im wichtigsten Werk in Zhengzhou, wo jedes zweite iPhone hergestellt wird, ausgebremst (vgl. PEM v. 17.11.22).

Menschenmenge in Japan
Marktausblick

Wird 2023 das Jahr der EM?

Wer 2022 an den Börsen investiert war, brauchte ein dickes Fell. Obwohl wir besser performten als der Vergleichsindex MSCI EM (-21,7%) oder viele andere Indizes (DAX: -12%; Hang Seng: -16%; S&P 500: -20%; CECE: -23%; RTS: -39%), stand bei unserem Musterdepot unterm Strich eine wenig befriedigende Performance von -10,5%. Hinter Indizes wie dem Sensex 30 (+4%), Bovespa (+6%) oder dem Jahressieger ISE 100 (+198%) blieben wir aber abgeschlagen zurück.

Halbleiter

Süss Microtec – Auftragsstau

Der seit 70 Jahren am Halbleitermarkt mit Anlagen und Prozesslösungen vertretene Spezialist Süss Microtec hatte 2022 wegen Problemen in der Lieferkette Schwierigkeiten, den hohen Auftragsbestand in Umsatz und Gewinne umwandeln zu können.

IAA Mercedes Benz Logo
Automobil

Mercedes treibt E-Offensive voran

Trotz Logistikengpässen knüpfte Mercedes-Benz (67,92 Euro; DE0007100000) im Vj. mit 2,04 Mio. ausgelieferten Fahrzeugen fast an das 2021er-Niveau (-1%) an. Bemerkenswert ist der überdurchschnittliche Anstieg (+124%) von E-Autos auf 117 800 Mio. Einheiten (6% der Gesamtauslieferungen). Auf der CES in Las Vegas haben die Schwaben in Sachen Elektromobilität angekündigt, ein weltweites Netz von Schnellladesäulen für E-Autos aufbauen zu wollen.

China-Verflechtung

China – Chancen und Risiken

Mit der Aufhebung der Null-Covid-Politik vollzieht China eine 180-Grad-Wende. Die Entscheidung ist wichtig für Deutschland, denn für deutsche Unternehmen ist das Reich der Mitte Absatzmarkt, günstiger Produktionsstandort und Lieferant z. B. Seltener Erden zugleich. Beispiele gefällig?

Emerging Markets

Platow Börsenbarometer: 04. Januar 2023

Indizes: Konnte sich der Bovespa im schwierigen globalen Umfeld 2022 noch um 5,5% verbessern, ging es zum Wochenstart um fast 6% bergab. Noch wird die Amtseinführung des linken Präsidenten Lula da Silva vom Markt mit Argwohn verfolgt, doch bietet sie Chancen.

Südchinesisches Meer

Philippinen – Kann Marcos die Scharte auswetzen?

Der philippinische Präsident Ferdinand Marcos (besser bekannt als „Bongbong“) trifft sich mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping, um die bilateralen Beziehungen zu stärken. Er werde ein neues Kapitel in der umfassenden strategischen Zusammenarbeit mit China aufschlagen, kündigte er an – wohl wissend, dass er mit außerordentlich schwerem Gepäck reist: In Anspielung auf den Territorialstreit der beiden Länder im Südchinesischen Meer betonte er, er freue sich auf die Erörterung regional-und sicherheitspolitischer Fragen.

Automobilhersteller

Niu – Bisher keine Trendwende

Nach rund zehn Monaten wollen wir prüfen, wie es um den jungen Hersteller von Elektrorollern und E-Scootern Niu Technologies bestellt ist. Klar war uns dabei von vornherein, dass der chinesische Markt 2022 mit seinen Corona-Einschränkungen kein leichtes Pflaster gewesen sein dürfte. So gesellte sich zuletzt zur schon bemängelten Profitabilität (vgl. PEM v. 10.3.22) leider auch eine abflauende Umsatzdynamik, die nur dank einer fortgesetzten Modelloffensive und der Auslandsexpansion Lichtblicke enthielt.

Die Flagge Indiens
Indien

Indischer Nationalismus

Seit die Pandemie, die die Kommunistische Partei Chinas mit ihrem Diktat bisher nicht zur Räson bringen konnte, die Volksrepublik auch wirtschaftlich substanziell schwächt, blickt die Welt auf Indien.

Elektrotechnologie

Keyence – Margen bleiben stabil

Auch im zweiten Quartal (per 30.9.) legte Keyence wieder operativ eine beeindruckende Performance hin. Keyence ist einer der Weltmarktführer für Sensoren, Laserbeschrifter, Bildverarbeitungssysteme und Mikroskope. Diese starke Marktstellung spiegelt sich nicht zuletzt in den sehr üppigen Margen wider. So erreichten die Japaner im Q2 eine EBIT-Marge von 55%, womit neun Mal in Folge eine operative Profitabilität von über 50% erzielt werden konnte.

Recycling

Befesa beglückt mit Jahresendrally

2022 gehörte Befesa im MDAX zwar zu den Schlusslichtern: Mit einem Verlust von über 30% ging es für den Recycling-Spezialisten für Stahlstäube nicht über einen mageren Platz 28 hinaus. Nur die kräftige Jahresendrally seit September verhinderte einen noch größeren Absturz der Aktie (45,68 Euro; LU1704650164). Unser Einstieg (vgl. PB v. 9.11.) war damit goldrichtig: PB-Leser liegen rd. 20% im Plus.

Automobilhersteller

Tesla – Ein Jahr zum Vergessen

Mit einem Minus von 65% schloss die Tesla-Aktie (110,83 US-Dollar; US88160R1014) 2022 als einer der schwächsten Werte im Nasdaq 100 ab. Das KGV ist auf historisch niedrige 25 (langjähriger Durchschnitt: >100) zurückgelaufen.

Marktausblick

Keine Kaffeesatzleserei!

Wir hoffen, Sie sind gut ins Jahr 2023 gestartet. Der Start ins Börsenjahr ist jedenfalls geglückt. Bis zum Redaktionsschluss am Dienstag (3.1.) legte der DAX 1,8% zu, beim MDAX waren es sogar 3,1%. Die Bullen wittern Morgenluft und verweisen auf Statistiken, nach denen das Börsenjahr gut wird, wenn wahlweise der erste Handelstag, die erste Handelswoche oder der Januar positiv ausfallen.

Videospiele

Netease – Blizzard-Lizenzverlust bereits abgehakt

In der jüngsten Berichtssaison stach beim Gesamteindruck aus Geschäftsschwerpunkten, Profitabilität, Wachstum und Schulden das chinesische Internet-Technologieunternehmen Netease positiv hervor. Mit seiner Suchmaschinentechnologie, den E-Mail-Diensten, der Lern- und Übersetzungsplattform Youdao und dem Musikstreaming-Dienst Cloud Music ist der Konzern seit Jahren breit aufgestellt.

Elektronik

LG Display – Erneuter Verlust

Die angesichts hoher Inflation, steigender Zinsen und trüber Wirtschaftsaussichten sinkende Nachfrage nach PCs und Smartphones hat in der Q3-Bilanz des südkoreanischen Bildschirmherstellers LG Display deutliche Spuren hinterlassen. Der Apple-Zulieferer rutschte das zweite Quartal in Folge in die roten Zahlen und verbuchte einen Betriebsverlust von 759 Mrd. Südkoreanischen Won (rd. 556 Mio. Euro) nach einem Gewinn von 529 Mrd. Won vor Jahresfrist. Der Umsatz sank um 6% auf 6,8 Bio. Won.

Immobilien

Futu Holdings kämpft sich zurück

Unser Einstieg beim Hongkonger Online-Broker Futu Holdings (vgl. PEM v. 1.9.) hat sich rückblickend als richtig, aber verfrüht herausgestellt. Zwar legte die Aktie (57,60 Euro; US36118L1061) seit Empfehlung eine fulminante Rally von über 30% aufs Parkett. Doch im Zuge des Corona-Gegenwinds aus China mitsamt neuer Lockdowns sackte das Papier zwischenzeitlich um 40% ab. Unser Stopp bei 34,60 Euro wurde dabei deutlich gerissen.

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