Halbleiter

STMicroelectronics – Autohersteller treiben Chipnachfrage

Internet der Dinge, 5G, automobiler Wandel und die Energie wende gehören zu den wichtigsten Trends unserer Zeit. Ein Unternehmen, das sie alle bespielt, ist der französisch-italienische Chiphersteller STMicroelectronics (STM) mit Hauptsitz in der Schweiz.

Kaum eine Produktgruppe ist aktuell so stark nachgefragt wie Halbleiter und integrierte Schaltkreise. Diese finden z. B. Verwendung in Elektronikgeräten oder der Autoindustrie. Für Smart Mobility bietet STM Lösungen, die das Fahren sicherer, umweltfreundlicher und konnektiver machen. Die Power & Energy-Technologien ermöglichen die Erhöhung der Energieeffizienz und unterstützen die Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Zu den wichtigsten Endmärkten zählen Automotive und Industrie. Die Top-10 OEM-Kunden machen rd. 40% des Umsatzes aus. Dazu zählen Größen wie Apple, Tesla, Hewlett-Packard oder Bosch. Wenig überraschend werden die Produkte überwiegend nach Asien (64%) geliefert.

Seit Jahresbeginn hat die in Paris gehandelte Aktie mit -27% ordentlich Federn gelassen, obwohl die operativen Erwartungen im gleichen Zeitraum deutlich übertroffen worden sind. Nach den Q2-Zahlen von Donnerstag (28.7.) hat STM auch die Prognose erhöht: Der Umsatz stieg um 28,3% auf 3,84 Mrd. (erwartet: 3,74 Mrd.) US-Dollar, die Bruttomarge auf 47,4% (Vj.: 40,5%). Preiserhöhungen und Produktemix überwogen gestiegene Materialkosten. Der Gewinn je Aktie stieg auf 0,92 Dollar und lag damit satte 21% über den Erwartungen.

Grund ist die starke Nachfrage für Smartphones und Autos: Allein im Segment Autos (rd. 40% des Geschäfts) stieg der operative Gewinn um 251%, die Marge verdreifachte sich beinahe auf 24,7%. Für das Gj. wird der Umsatz nun bei 15,9 bis 17,2 Mrd. Dollar und damit über dem oberen Ende der vorherigen Guidance (14,8 bis 15,3 Mrd. Dollar) erwartet. Die zyklische Aktie (35,85 Euro; NL0000226223) ist wohlbemerkt nur aufgrund der Rekordgewinne historisch günstig (KGV: 10). Diese werden schwer zu schlagen sein. Demgegenüber stehen weit in das Jahr 2023 prall gefüllte Auftragsbücher und Investitionen in zusätzliche Kapazitäten. Auch wenn das Momentum in der Aktie zurück ist, wollen wir zuerst eine nachhaltige Bodenbildung abwarten.

Wir beobachten STM.

Abonnieren Anmelden
Zum PLATOW Brief