Porr hat den Fokus auf höheren Margen
Der Ausblick unseres Depotwertes Porr bestätigt die Ambitionen des Vorstands, deutlich profitabler zu agieren. Bei der Aktie kommt es trotzdem zu Gewinnmitnahmen – die Euphorie rund um das Infrastruktur-Sondervermögen ist etwas abgeebbt.

Mit einem Rekord-EPS von 2,32 Euro hat der österreichische Baukonzern die Konsensschätzungen für 2024 exakt getroffen. Für das laufende Jahr liegt die Messlatte bei 2,75 Euro. Dafür muss die Profitabilität weiter verbessert werden, denn der Vorstand avisierte auf der Bilanz-PK am Donnerstag (27.3.) bei einer „guten Visibilität“ ein „moderates Wachstum“ von Leistung und Umsatz. Die EBIT-Marge (2024: 2,6%) will Porr auf 2,8 bis 3,0% steigern und bis 2030 in den Bereich 3,5% bis 4,0% vorstoßen. Wie das gelingen soll, will der Konzern im Detail beim Capital Markets Day am Dienstag (1.4.) erläutern. Von bestimmten Umsatzgrößen macht CEO Karl-Heinz Strauss das Ziel aber nicht abhängig. Die trotz Rückzahlung von Hybridkapital auf 21,1% gestiegen Eigenkapitalquote soll in den kommenden Jahren sukzessiv Richtung 25% gebracht werden.
Bezüglich des neuen Sondervermögens in Deutschland mahnt der Firmenchef vor zu viel Euphorie. Zwar sei Porr einer der größten potenziellen Profiteure und habe auch ausreichend Kapazitäten, durch die hierzulande herrschende Bürokratie seien konkrete Aufträge für neue Infrastruktur-Maßnahmen aber „nicht in den nächsten Tagen oder Wochen“ zu erwarten. Wir rechnen für 2025 daher nicht mit nennenswerten Umsätzen.
Weil das Rückkaufprogramm die Aktie (26,35 Euro; AT0000609607) aber weiter stützen dürfte, bleibt Porr auf aktuellem Niveau kaufenswert. Stopp: 19,00 Euro.