Halbleiterindustrie

ASML – Jüngste KI-Entwicklung spielt dem Chipausrüster in die Karten

Mit einem überraschend starken Schlussquartal und einer Bestätigung der Jahresprognose hat ASML die eingetrübte Stimmung rund um Halbleiteraktien zur Wochenmitte wieder etwas aufgehellt.

von Thomas Koch,
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Fast 12% legte der Kurs des Chipausrüsters am Mittwoch (29.1.) in der Spitze zu, nachdem ASML am Morgen einen Rekordumsatz von 9,3 Mrd. Euro im vergangenen Quartal verkündet hatte. Mit 28,3 Mrd. Euro wurde die Konsensschätzung für den 2024er-Umsatz um rund 0,5 Mrd. Euro übertroffen. Das „Übergangsjahr“ brachte so ein Wachstum von 2,6%. Die Bruttomarge blieb mit 51,3% konstant, der Gewinn je Aktie fiel von 19,91 Euro auf 19,25 Euro. Damit blieb ASML im Rahmen seiner Prognose und schlug auch hier den Marktkonsens.

Der starke Auftragseingang von 7,1 Mrd. Euro im Q4 macht ebenso Hoffnung wie die Bestätigung der im Oktober angepassten 2025er-Prognose (Umsatz: 30 Mrd. bis 35 Mrd. Euro; Bruttomarge: 51 bis 53%). Für das Startquartal rechnen die Niederländer mit einem Umsatz von 7,5 Mrd. bis 8,0 Mrd. Euro und einer Bruttomarge zwischen 52 und 53%. Grundsätzlich dürfte die Gewinnmarge im ersten Halbjahr wegen des Produktmixes etwas höher ausfallen als in der zweiten Jahreshälfte. Insgesamt zeigte sich der Vorstand auf der PK und im Analysten-Call sehr zuversichtlich. Sowohl CEO Christophe Fouquet als auch CFO Roger Dassen bezeichneten die Zukunftsaussichten als „rosig“. Folgerichtig wurde auch die grobe Zielsetzung für das Jahr 2030 (Umsatz: 44 Mrd. bis 60 Mrd. Euro; Bruttomarge: 56-60%) erneuert.

Bezüglich der jüngsten Entwicklungen rund um das kostengünstige Sprachmodell der chinesischen DeepSeek zeigt sich der Vorstand sehr entspannt. Fouquet begründet seinen Optimismus damit, dass Kostensenkungen im Bereich der KI sogar nötig seien, um das Volumen der tatsächlich genutzten KI-Anwendungen deutlich zu erhöhen. Dafür wiederum würden mehr hochwertige Chips benötigt, was zu einer höheren Nachfrage nach fortschrittlicher Lithografie führen dürfte. Genau da kommt ASML als Marktführer ins Spiel.

Wir sehen den Chipausrüster weiterhin als klaren KI-Profiteur und empfehlen die mit einem 12–month-forward-KGV von 28 (5-J.: 34) relativ günstig bewertete Aktie (685,70 Euro; NL0010273215) von ASML trotz politischer Risiken (Strafzölle) zum Kauf. Stopp: 600,00 Euro.

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