Was der Vorstand von Wesfarmers am meisten fürchtet

Steigende Lebenshaltungskosten und hohe Zinsen sind kein gutes Umfeld für den australischen Mischkonzern Wesfarmers, dessen zwei größten Beteiligungen – die Baumarktkette Bunnings und der Handelsriese Kmart – in zyklischen Branchen angesiedelt sind. Trotzdem gelang es dem Konzern, den Umsatz von Juli bis Dezember um 3,6% auf 23,49 Mrd. Australische Dollar (AUD; rd. 14 Mrd. Euro) zu steigern. Beim EBIT kam es zu einer Verbesserung um 4,7% auf 2,299 Mrd. AUD. Damit übertraf das Unternehmen die Markterwartungen. Dies gilt auch für den Nettogewinn, der um 2,9% auf 1,47 Mrd. AUD kletterte.
Die wichtigste Tochter Bunnings erzielte ein Umsatzwachstum von 3,1% auf 10,3 Mrd. AUD. Möglich war dies vor allem durch Preiserhöhungen, aber auch durch leicht steigende Absatzmengen. Beim zweitgrößten Erlösbringer Kmart stieg der Umsatz um 2% auf 6,2 Mrd. AUD. Hier zeigte sich im Verlauf des Hj. eine leichte Verbesserung, nachdem der Auftakt ins Geschäftsjahr verhalten verlief.
Beim Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024/25 (per 30.6.) übte sich das Management des Non-Food-Einzelhändlers in Zurückhaltung. So verweis die Verwaltung auf höhere Preise und eine steigende Inflation, die durch Zölle der US-Regierung von Donald Trump zusätzlich angeheizt werden können. Helfen könnte hingegen eine erste Senkung der Leitzinsen seit fünf Jahren, die die australische Notenbank in der Vorwoche ankündigte.
In der Kritik stand zuletzt das geplante Lithium-Joint-Venture mit der chilenischen SQM, welches Mitte 2025 mit der Produktion von Lithiumhydroxid in Batteriequalität beginnen wird. CEO Rob Scott kündigte dazu an, dass das Projekt auch nach einem Rückgang des Lithiumpreises profitabel sein wird, aber ein höherer Preis in der Zukunft von Vorteil sei. Auch dies nahm etwas Unsicherheit aus der Aktie (46,55 Euro; AU000000WES1). Mit Blick auf die Konjunkturabhängigkeit, die Auswirkungen möglicher US-Zölle und das 2025/26er KGV von beachtlichen 29 sehen wir allerdings nur begrenztes Kurspotenzial.
Wesfarmers bleibt daher eine Halten-Position mit einem von 32,50 auf 34,00 Euro erhöhten Stopp.