Metalle & Bergbau

Wann kommt der Rohstoffriese BHP Group wieder ins Rollen?

Nach den aktuellen Zahlen zum Halbjahr und keinem neuen Interesse an der Übernahme von Anglo American stellen wir uns beim Bergbauriesen BHP Group die Frage nach den Wachstumsaussichten.

Steffen Manske,
Eisenerzabbau in Westaustralien
Eisenerzabbau in Westaustralien © BHP Group

Als weltweit führender Bergbaukonzern konzentrieren sich die Australier derzeit lieber auf ihr eigenes Portfolio, das den weltweiten Abbau vor allem von Eisenerz, Kohle und Kupfer umfasst. Der Kauf des Wettbewerbers Anglo American für stolze 38,6 Mrd. britische Pfund (rd. 54 Mrd. Euro) scheiterte hingegen bereits im Mai 2024 und ist derzeit wohl kein Thema.

Kupfergeschäft als Heilsbringer

Operativ hat sich das skizzierte Bild aus unserer letzten Analyse weitestgehend bewahrheitet. Auf der Umsatzseite herrschen noch immer Preis- und Inflationsdruck, die das EBITDA und die Dividende sinken lassen. Entsprechend waren auch die Halbjahreszahlen (Gj. per 30.6) vom Dienstag (18.2.) kein Highlight. Immerhin baute BHP dank der jüngsten Investitionen die Produktionsmengen bei Eisenerz um 1% und bei Kupfer um 10% aus. Sie sanken allerdings bei Kokskohle um deutliche 21%. Dabei macht sich der deutliche Fokus auf die Kupferaktivitäten bemerkbar, dessen EBITDA-Anteil bei Preissteigerungen von 9% sowie hoher Nachfrage von 25 auf 39% kletterte. Das Metall wird nicht nur für klassische Elektroleitungen und viele Wasserrohre verwendet, sondern ist auch Bestandteil von Windturbinen, Solarzellen, Elektroautos und KI-Rechenzentren.

Insgesamt musste BHP ein Umsatzminus von 7,5% auf 25,2 Mrd. US-Dollar und einen bereinigten EBITDA-Rückgang von 10,9% auf 12,3 Mrd. US-Dollar verkraften. Die bereinigte Kapitalrendite (ROCE) sank von 26,4 auf 20,4%. Die Hj.-Dividende strich das Unternehmen auch wegen der geplanten Investitionen von 10 Mrd. Dollar von 0,72 auf 0,50 Dollar (-31%) je Aktie (24,69 Euro; AU000000BHP4) zusammen. BHP sieht zudem seine Nettoverschuldung im Gj. auf das obere Ende der Spanne von 5 Mrd. bis 15 Mrd. (9,1 Mrd.) Dollar steigen, wobei der Verschuldungsgrad mit dem 0,2- bis 0,6-fachen EBITDA sehr niedrig bleibt. Mit Blick auf die kommenden Jahre stagnieren die Schätzungen und so ist die Aktie mit einem KGV von 19 (10J: 19) und einer Free Cashflow-Marge von 15% (10J: 16%) fair bewertet, aber kein Kauf.

Wir raten bei BHP Group somit weiter zum Abwarten.

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