US-Wahlen

Trump 2.0 – Was erwartet die Schwellenländer?

Seit Mittwoch, 11:35 Uhr, steht fest: Donald Trump wird der 47. Präsident der Vereinigten Staaten. Was seine Wiederwahl für die Schwellenländer heißt, wer profitiert und für wen es schwieriger wird.

Klaus Brune,
Donald Trump während einer Rede
Donald Trump während einer Rede © CC0

1. Handelspolitik: Trump wird beim Thema Protektionismus auf die „Repeat“-Taste drücken. Strafzölle von 60% auf China und 10% auf den Rest sind vorgesehen. Länder wie Mexiko (vgl. PEM v. 3.4.) könnten als alternative Produktionsstandorte vom amerikanisch-chinesischen Handelskrieg profitieren. Staaten in Südostasien und Afrika, die stark von China abhängen, werden dagegen unter Druck geraten. Trump wird verstärkt auf bilaterale Abkommen setzen, was uns zu einem weiteren wichtigen Aspekt bringt.

2. Geopolitische Allianzen: Als „Deal-Maker“ ist Trump multilateralen Organisationen gegenüber kritisch eingestellt. Wahrscheinliche Profiteure sind Brasilien (vgl. PEM v. 11.9.) und Indien (PEM v. 3.7.), die als Gegengewicht zu China aufgebaut werden dürften. Verlierer könnten afrikanische Staaten sein, die auf multilaterale Unterstützung angewiesen sind.

3. Finanz- und Geldpolitik: Trumps Vorliebe für einen starken US-Dollar könnte die Exporte bestimmter Schwellenländer ankurbeln, etwa für Mexiko und Thailand, da deren Produkte für Amerikaner attraktiver werden. Für hoch verschuldete Länder wie die Türkei und Argentinien hingegen bringt ein starker Dollar ernsthafte Risiken durch steigende Zinskosten.

4. Technologie: Von Sanktionen gegen China werden Länder wie Indien profitieren, da sie eigene technologische Fortschritte erzielen. Wer wie Vietnam dagegen auf Chinas Netzwerke angewiesen ist (vgl. PEM v. 21.8.), könnte in die Klemme geraten und sich zwischen den USA und China entscheiden müssen.

Auch die Schwellenländer werden sich neu ausrichten müssen. Profitieren wird, wer geschickt seine strategische Position zwischen den Weltmächten nutzt.

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