Tücken der Zinswende – Welche Assetklassen jetzt profitieren

Rohstoffe – Die Top 4-Aktien: 2023

Mit Franco Nevada, Wheaton Precious Metals, Rio Tinto und Cameco haben wir vier vielversprechende Aktien aus dem Rohstoffsegment analysiert.

Franco Nevada – Stabile Cashflows und starke Margen

Die langfristige Überlegenheit von Franco Nevadas Geschäftsmodell ist klar im Kurs erkennbar. So stieg Franco Nevada in Euro seit 2012 um 180%, während der Preis von Gold nur gut 30% zulegte. Große Minenbetreiber wie Newmont sind unverändert oder notieren tiefer. In Phasen der starken Edelmetallanstiege bieten die Minenaktien dafür einen deutlich stärkeren „Hebel“ auf den Preis des Rohstoffs und eignen sich somit besser zur Spekulation auf steigende Preise. Die Überlegenheit des Streamingmodells von Franco Nevada zeigt sich auch an der absolut herausragenden Nettomarge von 53% in 2022. Diese Streams finanzieren wiederum neue Investments, wodurch die Cashflows weiter wachsen.

So schaffte es Franco Nevada den Gewinn in den vergangenen fünf Jahren um 386% bzw. 32% p. a. zu steigern. Zwei Drittel der Cashflows stammen aus Gold und Silber. Der Rest stammt aus Kupfer- sowie Öl- und Gasstreams. Das länderübergreifende Portfolio diversifiziert auch das hohe politische Risiko der Branche, denn viele Edelmetallvorkommen befinden sich in Schwellenländern. Steigen die Preise rasant, kommt es immer wieder zu Enteignungen durch die Regierungen. Auch die Bilanz ist in einem äußerst gesunden Zustand mit einer Nettocashposition von 1,2 Mrd. US-Dollar. Diese Qualität bezahlt der Markt mit einem 2023er-KGV von 39.

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Wheaton Precious Metals – Die besten Margen im Silbersektor

Wer vergleichsweise konservativ an der Wertentwicklung von Silber partizipieren will, findet mit Wheaton Precious Metals das Pendant zu Franco Nevada. Trotz des geringeren Risikos durch das besondere Geschäftsmodell kann das Unternehmen seinen Aktionären einen intrinsischen Hebel auf den Silberpreis bieten. Steigt der Preis des Edelmetalls, steigt die Marge überproportional, da sich die Kostenstruktur nicht verändert. Während der Silberpreis seit dem Hoch von 34 Euro aktuell gut 33% tiefer notiert, befindet sich Wheaton 35% über dem damaligen Niveau. Auch der Nettogewinn von Wheaton steht mittlerweile gut 20% höher als damals, trotz des deutlich niedrigeren Silberkurses. Selbst bei den aktuellen Preisen wird eine herausragende Nettomarge von 62% erzielt, die sogar noch höher als die von Franco Nevada ist. Auch werden gut 97% der Umsätze mit Edelmetallen erzielt, wobei 45% durch Silber generiert werden.

Mit einem 2023er-KGV von 59 ist die Aktie allerdings auch noch ein Stück höher bepreist. Wheaton ist ebenfalls geopolitisch diversifiziert und erhält Silber- und Goldstreams aus Kanada, den USA, Mexiko, Südamerika und zu einem kleinen Teil auch aus Nord- und Südeuropa. Auch Wheaton verfügt über eine sehr gesunde Bilanz mit einer Nettocashpostion von knapp 700 Mio. US-Dollar.

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Rio Tinto – Perfekt für den Kupfer-Bullenmarkt aufgestellt

Der Bergbauriese Rio Tinto hat mit der Übernahme von Turquoise Hill Resources seine Kupferproduktion gerade stark ausgeweitet. Herzstück der Übernahme war die Oyu Tolgoi Mine in der Mongolei, die zu den größten Kupfer- und Goldvorkommen der Welt gehört. Dadurch erwartet Rio Tinto eine Kupferproduktion für 2023 von 650 000 bis 710 000 Tonnen. Im abgelaufenen Gj. hatte der Konzern noch 521 000 Tonnen gefördert. Neben Kupfer werden noch Gold, Aluminium und Eisenerz abgebaut.

Rio Tinto hat es auch in den schwierigen Jahren von 2010 bis 2020 geschafft, profitabel zu wirtschaften, obwohl die Jahre für Rohstoffe einen Bärenmarkt darstellten und viele Bergbauunternehmen in die roten Zahlen rutschten. 2022 erwirtschaftete Rio Tinto eine starke Nettomarge von 22%. Zudem verfügt der Konzern über Top-Assets, die selbst bei niedrigen Preisen wirtschaftlich förderbar sind und bei steigenden Rohstoffpreisen für üppige Margen sorgen. Mit einem 2023er-KGV von 9 ist die Aktie attraktiv bepreist. Außerdem lockt eine Dividendenrendite von 7% und eine gesunde Bilanz.

Kaufen Sie daher Rio Tinto.

Cameco – Profitabel trotz niedriger Uranpreise

Cameco gehört zu den größten Uranproduzenten der Welt. Nach den defizitären Jahren 2020 und 2021 wurde für das Gj. 2022 wieder ein Gewinn von 66 Mio. US-Dollar ausgewiesen. Cameco ist nur zu einem gewissen Grad von den täglichen Schwankungen des volatilen Uranpreises abhängig, da ein großer Teil der Produktion bereits über langlaufende Verträge preislich festgelegt ist. Noch ist die Nettomarge von knapp 5% eher schmal. Doch bereits im laufenden Gj. soll sich der Nettogewinn mehr als verdreifachen und mit ihm die Marge auf 12% ansteigen.

Das 2023er-KGV von 45 erscheint teuer, doch die Gewinne dürften in den kommenden Jahren weiter stark ansteigen. Zudem ist die Bilanz mit einer Nettocashposition von 888 Mio. Dollar überaus gesund. Cameco ist von den vier besprochenen Aktien mit Abstand die riskanteste und kommt nur für Anleger mit entsprechendem Risikoprofil in Frage.

Risikofreudige Anleger legen sich Cameco ins Depot.

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