Kurserosion bei NQ Mobile

Bereits Mitte März ist die Aktie in einem schwachen Marktumfeld unter ihren seit Ende Oktober laufenden Abwärtstrend gerutscht. Diesmal ist der Sell-Off hausgemacht. Das Unternehmen hat am vergangenen Freitag seine Bilanz für das vierte Quartal sowie das Geschäftsjahr 2013 vorgelegt.

Das Resultat war enttäuschend. Trotz steigender Umsätze – plus 126% gegenüber dem Vorjahr – rutschte der Konzern im Schlussquartal tief in die roten Zahlen. Das operative Ergebnis betrug -4,67 Mio. USD, im Vorjahr hatte der Konzern noch ein Plus von 0,4 Mio. USD in den Büchern. Auch beim Nettoergebnis haben die Vorzeichen gedreht. Unter dem Strich stand ein Verlust von 5,36 Mio. USD, nach positiven 5,21 Mio. USD im Vorjahr.

Auf Ganzjahressicht sah die Entwicklung ähnlich negativ aus. Das EBITDA fiel von +2,27 Mio. USD im Jahr 2012 auf ein Minus von 4,45 Mio. USD, das Nettoergebnis von +9,97 Mio. USD auf -2,27 Mio. USD. Damit hat das Unternehmen die Gewinnerwartungen klar verfehlt.

NQ Mobile setzt voll auf Wachstum – dafür sprechen auch die jüngsten Partnerschaften. Erst Mitte Januar hat das Unternehmen eine Kooperation mit der US-amerikanischen Sprint bekannt gegeben. Zwei Monate zuvor haben die Chinesen eine Kooperation mit China Mobile eingetütet. Entsprechend ehrgeizig sind die Ziele: Im Jahr 2017 will das Unternehmen einen Umsatz von einer Milliarde USD erwirtschaften.

Auch wenn einige Analysten bullish für die Aktie sind, raten wir weiterhin von einem Kauf ab – und das nicht nur mit Blick auf die technische Verfassung. Nach wie vor stehen massive Betrugsvorwürfe des Shortseller-Spezialisten Muddy Waters im Raum. Zwar hat das Unternehmen versucht, die Anschuldigungen des amerikanischen Research-Hauses zu widerlegen, aber die Zweifel bleiben.    Anleger warten ab und steigen bei NQ Mobile derzeit keinesfalls ein.