Transportwesen

Japan Airlines lockt mit ambitionierten Zielen

Nach der Corona-Zeit hat sich Japan Airlines (JAL) zwar wieder erholt, doch gefielen uns im Februar die Finanzkennzahlen (KGV von 11; Kapitalrendite von 7%) noch nicht. Mittlerweile hat die Aktie (14,50 Euro; JP3705200008) 15% verloren, während die operative Entwicklung weiter voranschreitet. Lohnt sich der Einstieg?

Steffen Manske,
Ein Flugzeug, welches in der Luft fliegt
Ein Flugzeug, welches in der Luft fliegt © cc0

Der Fünf-Jahres-Plan bis zum nächsten Gj. (per 31.3 26) ist etwas optimistischer und sieht jetzt einen EBIT-Anstieg von 145,2 Mrd. (2023/24) auf 170 Mrd. (Gj. 2024/25) und 200 Mrd. (2025/26) Yen vor. Im kommenden Jahr soll die EBIT-Marge zudem auf 10% (2023/24: 8,8%) oder höher steigen und die Kapitalrendite (ROIC) von 7,1% auf 9% wachsen. Mehr klassischer Flug- und Frachtverkehr dank neuer Strecken, der Flottenumbau von Boeing-Fliegern auf neue und effizientere Airbus-Maschinen sowie ein Wachstum der Billigflieger Spring Japan und ZIPAIR sollen das ermöglichen.

Wir glauben, dass die Maßnahmen finanziell erfolgreich sein werden, zumal der günstige Yen noch einige Touristen ins Land locken dürfte. Fakt ist aber auch, dass die jüngst (1.11.) präsentierten Hj.-Zahlen nur gemischt ausfielen. Dem Umsatzplus von 9,9% auf 901,8 Mrd. Yen (rd. 5,5 Mrd. Euro) stand ein EBIT-Minus von 5,1% auf 85,7 Mrd. Yen gegenüber. Nach einem Gewinneinbruch um 36% im Q1 gelang JAL ein deutliches Ergebnisplus von rd. 15% im Q2, dennoch bleibt das bestätigte operative Gewinnziel von 170 Mrd. Yen sehr ambitioniert. Denn im Normalfall trägt das 1. Hj. mehr als 60% der Erträge, womit uns 140 Mrd. bis 150 Mrd. Yen im Gj. realistischer erscheinen.

Trotz der Gefahr einer Gewinnverfehlung sehen wir JAL jedoch auf dem richtigen Weg. Das 2025/26er-KGV von 9 ist mittlerweile niedriger als in der Vergangenheit (10J: 11) und die Dividendenrendite fällt mit 3,4% wieder ordentlich aus. Die geplante Kapitalrendite (ROIC) von 9,0% übertrifft zudem die zwischen -24% und +14,0% schwankende Historie (10J: 3,8%) sowie die Kapitalkosten (WACC) von 4,4% deutlich.

Risikobewusste Anleger steigen bei Japan Airlines bis 15,30 Euro ein. Der Stopp landet bei 10,10 Euro.

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