Talanx hat im Q1 einen ungewöhnlichen Ergebnistreiber
Bei Talanx lassen sprudelnde Gewinne in der früher eher stiefmütterlichen Erstversicherung die teuren Belastungen in der Rückversicherung vergessen. Mit dem Q1 steigt bei den Hannoveranern die Zuversicht fürs Jahresziel.

Bei Talanx steuerte die Erstversicherung dank der zugekauften Lateinamerika-Sparte von Liberty Mutual im Q1 mit 359 Mio. Euro 60% zum vorab gemeldeten Konzerngewinn von 604 Mio. Euro bei – bislang lag dieser Anteil meist bei 40 bis 45%. Bei der erfolgsverwöhnten Tochter Hannover Rück schrumpfte der Beitrag aus der 50%-Beteiligung dagegen um 21% auf 240 Mio. Euro. CFO Jan Wicke betonte am Donnerstag (15.5.), dass sich das Verhältnis in den kommenden Quartalen wieder angleichen dürfte.
Im Fünf-Jahres-Rückblick entfiel auf das Q1 28% des Jahresergebnisses; diesmal sind es 29% des bestätigten Ziels von „mindestens 2,1 Mrd. Euro“. Kein Wunder also, dass Wicke sich „sehr, sehr zuversichtlich“ zeigte, dieses Ziel 2025 zu erreichen. Die MDAX-Aktie (110,80 Euro; DE000TLX1005) segelt mit den Zahlen im Rücken auf ein neues Allzeithoch. Doch auch die Bewertung ist mit einem KGV von 12 historisch hoch – das ist nur gerechtfertigt, wenn die Erstversicherung dauerhaft zum Wachstumstreiber wird.
Wir belassen Talanx daher auf Halten mit Stopp bei 72,00 Euro.