Salesforce richtet Fokus auf profitables Wachstum

Jahrelang dominierte SAP mit seinen ERP-Systemen die weltweiten Büroräume, bis Salesforce schon sehr früh auf cloudbasierte Lösungen setzte und den Walldorfern 2022 erstmalig beim Umsatz den Rang ablief. Satte 25% jährliches Umsatzwachstum wies die US-Softwareschmiede in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt aus (SAP: 6% p. a.).

An diese starken Wachstumsraten reicht der Technologiegigant derzeit nicht mehr ganz heran, weil die potenziellen Kunden zunehmend nach Einsparmöglichkeiten suchen. Das geht aus den Q3-Zahlen (per 31.10.) am Mittwoch (29.11.) hervor. Der Umsatz stieg aber immerhin wb. um 10% auf 8,7 Mrd. US-Dollar, was im Rahmen der Erwartungen ausgefallen ist. Deutlich bessere Fortschritte erzielt Salesforce jedoch operativ. Schon zu Jahresbeginn hatte das Management 10% der Belegschaft entlassen, Büroräume reduziert und sich einem strikten Restrukturierungsprogramm verschrieben. Das schlug sich in der EBIT-Marge (Non-GAAP) nieder, die im Q3 bei 31,2% (Vj.: 22,7%) lag.

Am Mittwoch erhöhte Salesforce zum dritten Mal im laufenden Gj. 2023/24 die Prognose. Das Management stellt jetzt eine EBIT-Marge von 30,5% in Aussicht, nachdem das Unternehmen ursprünglich mit einem Zielwert von rd. 27% in das Jahr gestartet war. Zum Vergleich: Vor drei Jahren schaffte Salesforce noch eine EBIT-Marge von 17,7%. In der Telefonkonferenz hat sich CFO Amy E. Weaver sogar optimistisch gezeigt, die Profitabilität in den nächsten Jahren weiter steigern zu können. Die wichtigsten Geschäftstreiber hierfür sind Bereiche der Künstlichen Intelligenz und die Clouddatenarchitektur.

Die NYSE-Aktie (256,90 Dollar; US79466L3024) ist mit einem 2024/25er-KGV von 43 (zehnjährige Bewertungsspanne: 27 bis 42) nicht günstig. Die beachtliche Margenausweitung und die erwarteten zweistelligen Gewinnsteigerungen in den nächsten Jahren rechtfertigen die Bewertung jedoch. pk

Wir steigen bei Salesforce ein. Stopp: 186,30 Dollar.