Morphosys – Langer Atem nötig
Bei Morphosys nimmt der Vertrieb des Hoffnungsträgers Monjuvi in den USA langsam Fahrt auf. Das gemeinsam mit dem Partner Incyte vermarktete Blutkrebsmittel aus den Laboren der Planegger steuerte im vergangenen Jahr bereits 79,1 Mio. US-Dollar oder umgerechnet 66,9 Mio. Euro zum Jahresumsatz in Höhe von 179,6 Mio. Euro (-45% ggü. Vj.) bei, davon allein 23,6 Mio. Dollar im Schlussquartal.
Unter dem Strich stand wegen hoher F&E- (+62%/225,2 Mio. Euro) und Vertriebs- und Verwaltungsausgaben (+13%/121,5 Mio. Euro) sowie einer Abschreibung auf den Erwerb von Constellation Pharmaceuticals ein deftiger Verlust von 514,5 Mio. (Vj.: Gewinn von 97,9 Mio.) Euro oder 15,40 Euro je SDAX-Aktie (24,44 Euro; DE0006632003).
2022 wird wohl weiter rote Zahlen bringen. CEO Jean-Paul Kress kalkuliert im kommenden Jahr keine Meilensteinzahlungen ein und rechnet mit Monjuvi-Erlösen von 110 Mio. bis 135 Mio. Dollar, auf die eine Bruttomarge von 75 bis 80% erreicht werden soll. Gleichzeitig bleiben die F&E-Kosten mit 300 Mio. bis 325 Mio. Euro und die Aufwendungen für Vertrieb, Verwaltung und Allgemeines mit 155 Mio. bis 170 Mio. Euro hoch. Wir sehen bis 2024 rote Zahlen und einen nur langsam abnehmenden Kapitalbedarf voraus.
PB-Leser meiden daher Morphosys vorerst noch!