Versicherungen

Hannover Rück trotzt Großschäden

Das Q3 brachte zwar die erwarteten Großschäden – Hannover Rück überzeugte am Montag (11.11.) dennoch mit starker Profitabilität und höheren Gewinnzielen.

von Klaus Brune,
Hauptsitz der Hannover Rück in Hannover, Deutschland
Hauptsitz der Hannover Rück in Hannover, Deutschland © AdobeStock

Die Hannoveraner, an denen unser Musterdepotwert Talanx die Mehrheit hält, steigerten im Q3 den Versicherungsumsatz um 9% auf 6,8 Mrd. Euro (3% über Konsens). Der Konzerngewinn kletterte dank niedrigerer Steuerquote um 51% auf 663 Mio. Euro (13% über Konsens). Das alles gelang trotz erwartbar hoher Großschäden: Nach neun Monaten liegt die Belastung bei 1,3 Mrd. Euro, rund 100 Mio. Euro unter dem anteiligen Budget.

Zum Halbjahr lag dieser Puffer zwar noch bei 250 Mio. Euro, doch CFO Clemens Jungsthöfel, der im April 2025 den überraschend ausscheidenden CEO Jean-Jacques Henchoz ersetzt, ist optimistisch. Die gezahlten Preise im Rückversicherungsmarkt seien weiter „adäquat“.

Das spiegelt sich in der Schaden-/Kostenquote wider: Sie lag im Q3 wie im Q1 und Q2 bei rund 88% und damit im Zielbereich von „unter 89%“. Trotz eines möglichen Peaks im „harten“ Markt bleibt die Profitabilität hoch: Für 2025 werden sogar unter 88% avisiert.

Folgerichtig hob Hannover Rück das Gewinnziel für 2024 auf 2,3 Mrd. Euro an und gibt mit 2,4 Mrd. Euro erstmals ein 2025er-Ziel aus. Beide Prognosen liegen auf Marktkonsens, zumindest das 2025er-Ziel dürfte sich aber als konservativ erweisen. Im Erwartungsmanagement waren die Hannoveraner schon immer gut: Die Gewinnschätzungen der Analysten für die DAX-Aktie (240,90 Euro; DE0008402215) steigen stetig, seit Jahresbeginn sind es schon +10% . Das 2025er-KGV von 12 (10J: 13; Branchenschnitt: 12,5) bleibt sehr attraktiv.

Hannover Rück bleibt ein Kauf mit Stopp bei 184,25 Euro.

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