Geld allein reicht nicht – Deutschland braucht Mentalitätswandel

Deutschland steckt in der Krise. Zwar hat der Bundesrat am Freitag (21.3.) die Grundgesetzänderung verabschiedet, die der neuen Bundesregierung die milliardenschweren Ausgabenpakete für Infrastruktur und Verteidigung ermöglicht. Kapitalmangel ist damit keine Ausrede mehr. Doch die Deutsche Bank mahnt zurecht: Die nächste Legislaturperiode ist für unser Land entscheidend, um existenzielle Herausforderungen zu meistern. OECD-Daten und eine EY-Umfrage scheinen zu zeigen, dass heute hierzulande pro Kopf weniger und weniger hart gearbeitet wird als in vielen anderen Ländern. Doch diese Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen: Viele Überstunden und Mehrarbeit bleiben ungezählt – sowohl junge als auch erfahrene Arbeitnehmer leisten vermutlich mehr, als die Statistik suggeriert.
Deutschland hat zudem schon einmal gezeigt, dass es den Leistungsgedanken neu beleben kann – wie die Reformagenda 2010 unter Bundeskanzler Gerhard Schröder bewies. Auch dieses Mal braucht es einen Ruck, der durch die Gesellschaft geht und eine Kultur schafft, die Leistung belohnt und Fehler als Chance begreift. Vorbilder, die zeigen, dass Erfolg aus harter Arbeit erwächst, wie wir es etwa von Klaus-Michael Kühne lernen können.
Die nächste Bundesregierung kann mit entsprechenden wirtschaftspolitischen Maßnahmen die Rahmenbedingungen verbessern. Sie kann und muss Bürokratie abbauen und Anreize für Investitionen schaffen. Den eigentlichen Wandel aber müssen auch wir selbst in unseren Köpfen vollziehen.
Deutschland braucht daher nicht nur Kapital, sondern eine neue Aufbruchstimmung, die Arbeit, Einsatz und Erfolg wieder als zentrale Werte verankert. „Packen wir’s an“ ist mehr als ein Slogan – es ist der Schlüssel, um Deutschland auf diese Weise wieder zu einer echten Wirtschaftsmacht zu machen.