Diversifizierte Finanzdienstleister

DWS glänzt nicht durchweg

Die DWS hat das zweitbeste Quartalsergebnis der Firmengeschichte eingefahren. CEO Stefan Hoops sieht den Vermögensverwalter gut aufgestellt und will M&A-Aktivitäten nicht ausschließen. Doch es gibt noch ein paar Kratzer im Gesamtbild.

Klaus Brune,
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Mit Erträgen von 753 Mio. und einem Gewinn von 199 Mio. Euro kommt die DWS fast an ihr Rekordquartal Ende 2021 heran. Doch auch die Kosten klettern wieder.

Die bereinigten Erträge (+3,0% Q/Q, +15,3% J/J) steigen dabei zwar das vierte Quartal in Folge und etwas stärker als erwartet. Letzteres gilt allerdings auch für die Kosten, die zum zweiten Mal hintereinander mit +6,4% deutlich über dem Vorquartal liegen. Mit 61,9% liegt die bereinigte Kosten/Ertragsquote 190 Basispunkte über dem Q4 und auch noch deutlich über dem bestätigten Jahresziel von „unter 59%“. Daran wird CEO Stefan Hoops im Jahresverlauf arbeiten müssen.

Ansonsten gefällt uns – wie schon seit einigen Quartalen – die Qualität der Zahlen, mit denen die Deutsche BankTochter zum starken Quartal der Mutter beitrug (vgl. PLATOW Brief). DWS verfügt über eine breite Aufstellung in allen Asset-Klassen. Dank „großer finanzieller Spielräume, einschließlich eines erheblichen Kapitalpufferüberschusses“ könnten die Frankfurter bei passenden Übernahmechancen aktiv werden, ließ Hoops in der Telefonkonferenz am Dienstag (29.4.) durchblicken.

Akquisitionen könnten den Frankfurtern zwar bei ihrem Größennachteil in der Branche helfen, müssten aber genau passen und nicht die nach dem internen Umbau gerade freigewordenen Management-Ressourcen über Gebühr strapazieren. Da sind wir skeptisch.

Die MDAX-Aktie (45,98 Euro; DE000DWS1007) erscheint uns nach 15% Kursgewinn seit Jahresbeginn bei leicht gesenkten EPS-Schätzungen mit einem 12-Months-Forward-KGV von 11 teuer (historisch: 10).  

Wir beobachten DWS daher weiter.

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