Cancom verstärkt sich
Nach der kartellrechtlich genehmigten Übernahme der österreichischen KBC schraubt Cancom die 2023er-Prognose nach oben.
Nach der kartellrechtlich genehmigten Übernahme der österreichischen KBC schraubt Cancom die 2023er-Prognose nach oben.
Die Quartalszahlen der IT-Dienstleister Bechtle und Cancom sorgten vergangene Woche für einen Paukenschlag, über den wir in PB v. 11.5. auch ausführlich berichtet haben. Für uns Grund genug, beim Thema IT-Dienstleistungen einmal über den Tellerrand Deutschlands zu schauen. Fündig geworden sind wir in der Schweiz, in der Also Holding (189 CHF; CH0024590272) seit Gründung im Jahr 1984 erfolgreich in der Bereitstellung von Lösungen entlang der gesamten IT-Wertschöpfungskette unterwegs ist. Neben dem Handel mit Hard- und Software (65% Umsatzanteil) zählt dazu die Beratung und Implementierung von IT-Strukturen und ebenso die abschließende War tung (35%).
IT-Dienstleister sind in Zeiten der Digitalisierung gefragt. Aber nicht jeder kann uns überzeugen, wie die am Donnerstag (11.5.) vorgelegten Zahlen von Bechtle und Cancom zeigen.
Der Blick in den Rückspiegel zeigt, dass 2022 für die meisten Unternehmen besser lief als gedacht. Die erfreuliche operative Entwicklung im Q4 ist einer der Gründe dafür, warum die Börse im Q1 so gut abschnitt (DAX: +12%; MDAX und SDAX: jeweils +10%). Denn die 40 Titel im Auswahlindex schafften nach unserer Auswertung im Gj. 2022 eine Umsatzausweitung von 15% und steigerten das EBIT um 11%; beim MDAX waren es 17% bzw. 14%, bei den 70 SDAX-Werten 19% bzw. 3%. Auffällig ist, dass die kleineren Werte offenbar größere Schwierigkeiten hatten, die gestiegenen Kosten weiterzugeben. Die Blue Chips hielten die Margen dagegen relativ stabil.
Hochtief und Cancom haben wir jeweils von Kaufen auf Halten gestuft. Bei Hornbach sind wir am 28.3. eingestiegen. Bei Amadeus Fire und Hochtief haben wir zudem die Stopps erhöht. Pfeiffer Vacuum haben wir am 21.3. mit einem Gewinn von 6% verkauft.
Nachdem Cancom schon Anfang Februar mit verfehlten 2022er-Ergebniszielen für lange Gesichter gesorgt hatte, folgte am Donnerstag (30.3.) die nächste Enttäuschung. Grund dafür war der schwächer als erwartete 2023er-Ausblick.
Zum Monatsultimo laufen unsere Nachkauf-Orders aus, mit denen wir die drei Musterdepot-Zukäufe des Februars bei Rückschlägen auf volle Positionsgröße bringen wollen. Weil im volatilen Markt Rückschläge nicht ausgeschlossen werden können, verlängern wir unsere Orders bis Ende April.
Wer hoch steigt, fällt tief, lautet ein bekanntes Sprichwort. Gemessen daran hätten sich Anleger nicht beschweren dürfen, wenn dem goldenen Januar ein düsterer Februar gefolgt wäre. Immerhin hatte der deutsche Aktienmarkt einen selten guten Auftakt aufs Parkett gelegt. Doch es kam anders: Die DAX-Auswahlindizes stürzten keineswegs in die Tiefe, sondern schwankten orientierungslos hin und her. Am Monatsende hatte der Small-Cap-Index SDAX mit einem soliden Plus die Nase vorn, während der Mittelwerte-Index MDAX im Minus schloss.
Ab sofort präsentieren wir Ihnen zusätzlich zu DAX und MDAX die SDAX-Dispoliste. Hier haben wir jüngst Wacker Neuson, Heidelberger Druck und Compugroup auf Kaufen gestuft. Bei Cancom, Secunet und Hensoldt haben wir jeweils die Stopps angezogen.
Einen Tag eher als gedacht richtete sich der IT-Dienstleister Cancom am Mittwoch (8.2.) per Ad-hoc an seine Aktionäre. Der Grund: Das SDAX-Unternehmen verfehlte im Gj. 2022 die Ergebnisziele. So sank das EBITDA um 13,5% auf 106 Mio. (Ziel: 116 Mio. bis 123 Mio.) Euro.
Es war ein Auftakt nach Maß: Im Januar gewannen viele deutsche Aktien so stark wie normalerweise in einem kompletten Kalenderjahr nicht. Der MDAX legte sogar die viertbeste Monatsperformance seit seiner Einführung im Jahr 1988 aufs Parkett. Ob es fundamentale Gründe für die Erholungshausse gab oder sie lediglich darauf zurückzuführen ist, dass sich viele Investoren zum Jahreswechsel zu einer Neupositionierung nach dem ungewöhnlich schwachen Vorjahr entschlossen, kann weder bewiesen noch widerlegt werden.
Beim IT-Dienstleister Cancom gab es jüngst einige gute Nachrichten. So gewannen die Münchner eine Ausschreibung zur Ausrüstung mehrerer EU-Einrichtungen mit IT-Infrastruktur. Zwar beläuft sich das Projektbudget nur auf 20 Mio. Euro (dies entspräche 6% des Q3-Umsatzes), doch die Außenwirkung als wettbewerbsfähiger IT-Dienstleister, auf den auch die EU vertraut, ist nicht zu unterschätzen. Direkt zu Beginn des neuen Jahres wurde zudem das anorganische Wachstum mit der Übernahme von NWC Services vorangetrieben. Die Pforzheimer konzentrieren sich auf das Endpoint Management (zentrales Verwalten von IT-Systemen) und erwirtschafteten 2021 einen Umsatz von 5 Mio. Euro.
Das Finale passte zum tristen Gesamtjahr: Statt einer Jahresendrally brachte der Dezember vielen Besitzern deutscher Aktien erneut Kursverluste. Und wie im Gesamtjahr reihte sich der DWS Concept Platow (LU1865032954, LU1865033176, LU1865032871) renditemäßig auch im Schlussmonat vor dem SDAX und hinter dem DAX ein.
Trotz der wirtschaftlich unsicheren Lage scheint der Markt für Fusionen und Übernahmen in diesem Jahr nicht so schlecht zu laufen. Nach aktuellen Zahlen von Datasite, einem Technologieanbieter für die M&A-Branche, lag die Zahl der weltweiten Transaktionen per Ende November 3% über dem Vorjahr. Im Verlauf des Jahres hatten andere Marktbeobachter noch von einem deutlichen Rückgang berichtet. Einig sind sich jedoch alle darin, dass 2023 ein richtig gutes Jahr werden soll. Laut Datasite sei hinter den Kulissen aktuell mehr los als die Nachrichten vermuten lassen. Und PwC Deutschland bezeichnet Themen wie Digitalisierung, ESG-Initiativen und neue Formen der Wertschöpfung als zentrale Treiber für Übernahmen, Veräußerungen und Fusionen.
Selbst eine Gewinnwarnung (31.10.) konnte der Erholung der Cancom-Aktie (28,08 Euro; DE0005419105) nichts anhaben. Die Vorgabe im Gj. 2022 „deutliche Steigerungen“ beim Umsatz und EBITDA erzielen zu wollen, konkretisierte der IT-Dienstleister auf 1,28 bis 1,33 Mrd. (2021: 1,29 Mrd.) Euro Umsatz bzw. einem EBITDA von 116 bis 123 Mio. (2021: 122,6 Mio.) Euro.
Was die Renditen im Oktober betrifft, könnten wir für diesen Bericht einige Aussagen aus dem vorangegangenen Monatsreport mehr oder weniger „umgekehrt“ wiederverwenden. Beispielsweise schafften seinerzeit nur wenige Aktien im Berichtsmonat überhaupt ein Plus, diesmal nur wenige nicht. Während im September kein einziger Anteilschein hohe Renditen generiert hatte, schlossen im Oktober gleich 23 der 54 (per 31.10.) Titel mit prozentual zweistelligen Kursgewinnen, an der Spitze Takkt, Verbio und CropEnergies. Und während es im Vormonat zwei Aktien waren, die uns gegen eine „100% rote Monatsbilanz versicherten“, sorgten diesmal zwei Titel dafür, dass nicht alles glänzte: Helma und MLP verloren mehr als 10%.
Wären im September Münchener Rück und Talanx nicht im DWS Concept Platow Fonds enthalten gewesen, hätte keine einzige Aktie aus dem Portfolio ein Plus geschafft. So gesehen, „versicherten“ die beiden Versicherer den Fonds gegen eine 100% rote Monatsbilanz. Die restlichen 50 Portfoliotitel standen per 30.9. dagegen allesamt im Minus, 32 davon sogar prozentual zweistellig.
Anfang September musste Cancom den Abstieg aus dem MDAX in den SDAX antreten, nachdem die Aktie (24,44 Euro; DE0005419105) seit Jahresbeginn fast 60% an Wert eingebüßt hatte. Zu schaffen machten dem IT-Dienstleister im 1. Hj. vor allem Lieferprobleme, die das Wachstum bremsten und zu einer Senkung der Jahresprognose führten. Laut CEO Rudolf Hotter läuft es seit Juni allerdings spürbar besser, was zusammen mit dem rekordhohen Auftragsbestand und Entspannungen in der IT-Lieferkette Anlass zur Hoffnung gibt.
Am vergangenen Donnerstag (7.7.) gab Cancom bekannt, dass der derzeitige CEO Rudolf Hotter frühzeitig das Unternehmen verlassen werde und ab November von Rüdiger Rath ersetzt wird. Anfang Mai hatte der IT-Dienstleister vier Wochen nach einem recht optimistischen Jahresausblick per Gewinnwarnung die Ziele wieder zusammengestrichen.
Am Montag (13.6.) wurden wir dagegen bei Datagroup ausgestoppt. Mit dem Rückfluss von 18 360,00 Euro entstand ein Verlust von 19,6%.
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