Zyklische Konsumgüter

Bei Hornbach zieht der Konsum an

Der Konsum steht vor der Trendwende: Hornbach hat der Kaufzurückhaltung im ersten Quartal getrotzt und mit starken Zahlen überrascht – inklusive deutlicher Marktanteilsgewinne.

Dominik Görg,
Hornbach Baumarkt in Amsterdam, Niederlande
Hornbach Baumarkt in Amsterdam, Niederlande © AdobeStock

Nach der Prognosesenkung infolge der schwachen Konsumstimmung Ende 2024 zieht Hornbachs Geschäft allmählich wieder an: Im Q1 stieg der Umsatz um 5,7% auf einen Rekordwert von 1,9 Mrd. Euro, wie am Dienstag (23.6.) vermeldet. Das bereinigte EBIT legte sogar um 10,4% auf 162 Mio. Euro zu, sodass sich die Marge um 40 Basispunkte auf 8,5% erholte.

CEO Erich Harsch sieht das gute Wetter als zentralen Treiber für die erhöhte Nachfrage nach Gartensortimenten und Baumaterial. Wesentlicher für uns ist aber die um 4,2% gestiegene Kundenfrequenz, verbunden mit höheren Durchschnittseinkäufen. Das spiegelt auch der GfK-Konsumklimaindex wider, der sich von März bis Mai von -24,6 auf -20,8 Zähler leicht verbesserte. Im Q2-relevanten Juni steht ein weiterer Anstieg auf -19,9 Punkte – allerdings weiter im Negativbereich.

Erfolgreich Marktanteile erkämpft

Hornbach hat die allgemeine Marktschwäche erfolgreich genutzt und den Marktanteil sowohl in Deutschland (15,0 auf 15,6%) als auch in Europa (Niederlande: 28,3 auf 29,7%; Österreich: 17,8 auf 18,2%; Schweiz: 14,5 auf 14,9%; Tschechien: 37,1 auf 28,6%) ausgebaut. Trotz der Fortschritte belässt das Management die Prognose für 2025 angesichts anhaltender Marktunsicherheit und gestiegener Personalkosten bei: Der Umsatz soll stagnieren oder leicht steigen (Vj.: 6,2 Mrd. Euro), das ber. EBIT stagnieren (Vj.: 269,5 Mio. Euro; Marge: 4,3%). Mit Blick auf den Konsens ist das konservativ und preist den unsicheren Markt ausreichend ein. Die SDAX-Aktie (97,30 Euro; DE0006083405) legte zwischenzeitlich zwar um fast 10% zu. Dafür ist das 12-Month-Forward KGV von 10 aber moderat.

Hornbach ist ein Kauf. Den Stopp heben wir auf 68,00 (61,60) Euro an.

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