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Amadeus Fire – Ifo-Index weckt Optimismus

Die sich zunehmend verbessernde Stimmung in der deutschen Wirtschaft dürfte auch die Nachfrage nach Arbeitskräften ankurbeln. Amadeus Fire wird davon profitieren.

Thomas Koch,
Amadeus Fire, Anbieter für Personaldienstleistungen
Amadeus Fire, Anbieter für Personaldienstleistungen © AdobeStock | Timon

Die Konjunkturstimmung der deutschen Unternehmen hat sich laut Geschäftsklimaindex des ifo Instituts im Juni zum sechsten Mal in Folge verbessert. Vor allem die Zukunftserwartungen haben sich spürbar aufgehellt. Für Amadeus Fire sind das sehr gute Nachrichten, weil der Personaldienstleister extrem unter den verzögerten Entscheidungen und der Investitionszurückhaltung der heimischen Firmen gelitten hat. Der zunehmende Stimmungswandel in der deutschen Wirtschaft dürfte nun dazu führen, dass die Nachfrage nach Personalvermittlung sowie Training & Weiterbildung wieder anzieht. Schließlich ist das Problem des Fachkräftemangels in Deutschland nicht geringer geworden.

Schwaches erstes Quartal, verhaltener Ausblick

CEO Robert von Wülfing, der seinen Vertrag jüngst um weitere fünf Jahre verlängert hat, war nach dem erwartungsgemäß schwachen Q1 (Umsatz: -14,5%; EBITA: -70,2%; Marge von 12,6% auf 4,4% eingebrochen) noch skeptisch. Der Zusammenbruch der Ampelkoalition hatte die Unsicherheit verstärkt und die Sichtbarkeit weiter verringert. Obwohl im März Anzeichen einer Stabilisierung zu erkennen waren, ging der auch als CFO fungierende Firmenchef für das gesamte Jahr 2025 von einem „grundsätzlich schlechten Umfeld ohne nennenswerte Verbesserungen“ aus. Gleichzeitig versprach er im Earnings-Call, die Jahresziele bei zumindest stabilen Rahmenbedingungen zu erreichen. Der Ausblick (Umsatz: 387-417 Mio. Euro; EBITA: 36-44 Mio. Euro) wurde auf der HV (22.5.) zuletzt noch einmal bestätigt.

Breiter Kundenstamm und Effizienzmaßnahmen

Ein großer Vorteil der Frankfurter ist, dass sie aufgrund des breiten Kundenstamms nicht von einzelnen Firmen oder Branchen abhängig sind. Durch eine vorsichtige Personalpolitik (die Mitarbeiterzahl wurde um 13% reduziert) und strenge Kostenkontrollen sollte sich der für 2026 abzeichnende Aufschwung zudem schnell auch in steigenden Margen widerspiegeln. Zumal auch während der Krise gezielte Investitionen in die IT-Infrastruktur und KI-basierte CRM-Systeme getätigt wurde, um die Effizienz zu steigern und sich am Markt noch besser zu positionieren. Das wird sich auszahlen.

Auffällig ist, dass sich der Kurs der SDAX-Aktie (80,10 Euro; DE0005093108) im Bereich der Tiefs von 2020 und 2022 bereits stabilisieren konnte, obwohl die Gewinnschätzungen in den vergangenen Monaten noch mal deutlich gesunken sind. Ein schwaches Jahr 2025 dürfte eingepreist sein.

Nachdem wir den Wert fast ein Jahr lang auf der Beobachtungsliste hatten (seitdem -19%), stellen wir auf Kaufen. Stopp 59,00 Euro.

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