Jahresendspurt am PE-Markt – Targets verzweifelt gesucht

Während auf dem M&A-Markt insgesamt die Stimmung auf Grund sich abschwächender Konjunkturaussichten und der nach wie vor bestehenden Unsicherheiten durch den Brexit verhaltender wird, zeigt sich der Markt für Private Equity noch weitgehend unbeeindruckt. „Die Private-Equity-Häuser sitzen nach wie vor auf Bergen von Kapital, das dringend zu Arbeiten gebracht werden muss, um die versprochenen Renditen auch zu erwirtschaften“, weiß Tobias Schneider, Partner der Wirtschaftskanzlei CMS.

Das aktuelle Private-Equity-Panel von CMS und dem Magazin Finance zeigt aber auch: Neu-Investments in Deutschland sind so teuer wie noch nie. Denn die großen Finanzinvestoren haben Konkurrenz. „Strategen agieren plötzlich deutlich aggressiver am Markt und rufen bessere Kaufpreise auf, da sie nicht so hohe Renditeerwartungen haben wie PE-Investoren“, so Nils Koffka, Leiter der deutschen Private-Equity-Praxis bei Allen & Overy. Jüngstes Beispiel: Die Übernahme des Caravan-Herstellers Hymer. Obwohl sich gleich mehrere PE-Fonds für das Traditionsunternehmen interessiert hatten, setzte sich mit Thor Industries, einem US-Hersteller von Freizeitmobilen, ein strategischer Investor durch (s. a. PLATOW Recht v. 3.10.).

IT gewinnt, Automobilsektor verliert

Hinzu kommt, dass die attraktiven Branchen aus Sicht der PE-Investoren weniger werden. Sie meiden zunehmend konjunkturanfällige Branchen wie z. B. die Chemieindustrie und fokussieren sich auf die „stabileren“ Wirtschaftszweige Software und IT, Healthcare sowie Elektronik. Größter Verlierer ist die Automobilbranche. Ohnehin nicht gerade auf der A-Liste potenzieller Investitionsziele, habe der Sektor durch die Abgasmanipulationen zusätzlich an Attraktivität eingebüßt, so CMS-Partner Jacob Siebert. Schon zeichneten sich erste Distressed-M&A-Aktivitäten ab, ein Trend, der sich aus Sicht der Kanzleien in den kommenden Monaten noch verstärken dürfte. Das wiederum könnte für neue Chancen sorgen. Denn viele Fonds trieben derzeit die Diversifizierung ihrer Portfolios voran und stellten neben Real-Estate- und Infrastruktur-Fonds inzwischen auch Debt- bzw. so genannte Opportunity-Fonds auf, um auf Distressed-M&A-Deals vorbereitet zu sein.

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