Russland – Aussichten trüben sich ein
Es gibt wenig gute Nachrichten für die russische Wirtschaft. Die EU bleibt bei ihren Sanktionen, die umso schädlicher wirken, je länger sie dauern. Zudem bleibt der Ölpreis schwach und engt den Spielraum der Fiskalpolitik erheblich ein. Der Putin-Administration fehlen damit die Mittel, um mithilfe von Staatsausgaben zusätzlich Impulse zu setzen, die das Wachstum antreiben.
Die Wachstumsschätzungen für 2018/19 sind entsprechend schwach: Weder der IWF (1,7% und 1,8%) noch die EBRD (je 1,5%) trauen Russland auch nur 2% Zuwachs zu. Nimmt man die neuerlichen Schwächen hinzu, ist eher mit Revisionen nach unten zu rechnen.
Nach dem sich der Effekt der speziellen Aufwendungen für die Fußball-Weltmeisterschaft verflüchtigt hat, kommt die grundlegende Schwäche der Investitionen wieder deutlicher zum Vorschein und bremst das Wachstum aus. Es gelingt der russischen Führung nicht, die vorhandenen technologischen Potenziale durch effiziente Verfahren und marktfähige Produkte wirtschaftlich zu nutzen. Stattdessen schlagen die übersteigerten machtpolitischen Ambitionen zurück – am stärksten durch die seit 2014 gültigen Sanktionen.
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