Pharmaindustrie

Takeda mit Corona-Fantasie

_ Im vergangenen Sommer hatten wir bei Takeda zum Abwarten geraten, nachdem der japanische Pharmakonzern den irischen Mitbewerber Shire für satte 62 Mrd. US-Dollar übernommen hatte. Zu unsicher war die Situation, vor allem mit Blick auf den enorm hohen Kaufpreis und die schwierige Integration.

Heute notiert die Takeda-Aktie (32,93 Euro; 853849; JP3463000004) wieder in etwa auf dem Niveau aus PEM v. 8.8.19. Im Corona-Crash hatte aber auch dieses Papier erheblich Federn lassen müssen, es war bis auf 23,20 Euro abgerutscht. Die Zugehörigkeit zur Pharmabranche sorgte aber für ein zügiges Kurs-Comeback. Doch auch die Zahlen für das Gj. 2019/20 (per 30.3.) zeigen, dass der Shire-Deal den Arzneimittel- und Impfstoffhersteller in eine andere Liga gehoben hat, er gehört inzwischen zu den zehn größten Pharmafirmen. So stieg der Umsatz um 57% auf 3,3 Bio. Yen (ca. 28 Mrd. Euro). Der Großteil des Wachstums geht auf das Shire-Konto, da das organische Wachstum nur bei rd. 2% gelegen hätte. Auf den Gewinn wirkte sich der Deal allerdings negativ aus. So sank das Betriebsergebnis um 58% auf 100,4 Mrd. Yen. Da die Schuldenbelastung zu höheren Zinszahlungen führte, lag der Konzern vor Steuern tief in den roten Zahlen. Bereinigt um Abschreibungen und um zahlreiche Sondereffekte, die im Zusammenhang mit der Akquisition stehen, hätte sich das Betriebsergebnis auf 962 Mrd. Yen verdoppelt.

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