Brasilien = Korruption
Jair Bolsonaro gilt als der Donald Trump Südamerikas. Ähnlich wie sein Alter Ego leugnet Bolsonaro den Klimawandel, verunglimpft Minderheiten und bagatellisiert, was derzeit besonders viel Sprengstoff in sich birgt, das Coronavirus. Zwei Gesundheitsminister, die ihm in diesem brisanten Punkt nicht mehr folgen wollten, entließ er kurzerhand und setzte auf diesen Posten mit Eduardo Pazuello einen hohen Offizier. Bolsonaro, als Kandidat der rechtsgerichteten PSL Ende 2018 ins Amt gekommen, wurde seinerzeit keineswegs nur von erzkonservativen Großgrundbesitzern gewählt, sondern auch von weiten Teilen der bürgerlichen Mitte.
Andernfalls hätte er in der Stichwahl gegen den Kandidaten der Linken, Fernando Haddad, wohl schwerlich 55,13% holen können. Warum stört sich eine so große, wahlentscheidende Gruppe in Brasilien nicht daran, wenn Bolsonaro die noch junge Demokratie wieder in die Nähe einer Militärdiktatur, aus der sich das Land erst 1985 befreien konnte, rückt?
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