BRICS-Anleger im Russland-Blues
2001 veröffentlichte Jim O‘Neill, damaliger Chefvolkswirt bei Goldman Sachs, eine Abhandlung über das starke Wirtschaftswachstum Brasiliens, Russlands, Indiens und Chinas. Dieser Staatengruppe, die künftig unter dem Akronym „BRIC“ v. a. in der Finanzbranche Berühmtheit erlangte, gesellte sich später noch Südafrika hinzu. Mit einer Bevölkerung von rd. 3 Mrd. Menschen bilden die BRICS-Staaten, die sich als Gegengewicht zum Westen betrachten, einen gewaltigen Wirtschaftsraum. Das 2021 erzielte BIP übertraf mit 23,5 Bio. US-Dollar knapp das der USA.
Wie aber verhalten sich Brasilien, Indien, China und Südafrika als enge Handelspartner Russlands nach dessen Einmarsch in die Ukraine? Wenden sie sich ab, werden aus den BRICS- tatsächlich die BICS-Staaten? Die vier unterhalten nicht nur zu Russland enge Wirtschaftsbeziehungen, sondern auch zu den USA und Europa. Ein Zerwürfnis mit dem Westen wäre ökonomisch äußerst schmerzhaft. Und doch sprechen ihre Taten eine andere Sprache: Der UN-Resolution vom 2.3., die den russischen Einmarsch verurteile, enthielten sich Indien, China und Südafrika. Brasilien stimmte zwar zu, verurteilte die Sanktionen im Anschluss aber. Chinas Freundschaft zu Russland kennt bekanntlich ohnehin keine Grenzen. Und auch Indien steht fest an Russlands Seite. Im Gegenzug liefert Moskau Öl zu Dumping-Preisen. Indische Banken prüfen zudem einen Rupie-Rubel-Deal. Südafrika sucht derzeit einen Partner für ein milliardenschweres Flüssiggas-Geschäft. Die russische Gazprombank ist weiter im Rennen. Politisch und wirtschaftlich bleiben die BRICS-Staaten also geeint.
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