Die Saisonalität und ihre Ausnahmen
Der in vielen Jahren für die Aktienmärkte sehr ungemütliche September hat zumindest beim DAX in diesem Jahr keinen allzu großen Schaden angerichtet. Unter dem Strich wird der heute zu Ende gehende Monat dem Index wahrscheinlich ein kleines Minus bescheren. Übergeordnet bleibt es dabei, dass sich der DAX nach dem Absturz im Frühjahr und der anschließenden Erholung in einer Seitwärts-Konsolidierung befindet.
Mit dem Start des Oktobers beginnt nun die historisch betrachtet „gute“ Phase für Aktien. Die kommenden drei Monate liegen in der Performance-Rangliste der vergangenen 33 Jahre auf den Plätzen zwei bis vier. Im Schnitt ging es hier jeweils um mehr als 2% nach oben. Nur der April kann noch leicht bessere Ergebnisse ausweisen. Seit 1988 gab es lediglich vier Jahre, in denen der DAX im Schlussquartal nicht zulegen konnte. Zuletzt war das 2018 der Fall, als es in den letzten drei Monaten des Jahres allerdings ein deutliches Minus von fast 14% gab.
Dieses Beispiel zeigt, dass es trotz aller statistischer Erfolgswahrscheinlichkeiten keine Garantie für einen freundlichen Jahresausklang gibt. Mit Blick auf den Chart wird entscheidend sein, ob die laufende Konsolidierungszone nach oben verlassen werden kann oder ob der DAX sich noch mal einen Rücklauf zur nächsten Unterstützungszone zwischen ca. 11200 und 11800 Punkten gönnt. Sollte dieses bearishe Szenario eintreten, wird der Index zwangsläufig unter seine 260-Tage-Linie fallen. Die verläuft aktuell bei ca. 12327 Punkten und klettert täglich ein kleines Stück nach oben. Die ebenfalls noch leicht steigende und momentan bei 12858 Punkten notierende 65-Tage-Linie wurde bereits unterschritten.
Dadurch ist der GDL-Indikator auf 4 Punkte gesunken. Für ein Verkaufsignal und damit einen Wechsel der Positionierung müsste hier der Wert von drei Punkten unterschritten werden. Sollte der DAX noch einmal etwas stärker fallen, könnte das recht schnell der Fall sein. Dann würden wir bei unseren wikifolios PLATOW Trend & Sentiment und PLATOW Trend & Sentiment 2.0 von „einfach Long“ auf „Flat“ wechseln und den Cashbestand auf jeweils 100% ausweiten. Ein kleines Warnsignal kommt derweil vom Euwax Sentiment, dessen 20-Tage-Schnitt mit derzeit 1,04 Punkten im positiven Bereich liegt und damit nach monatelanger Skepsis einen erhöhten Optimismus unter den Privatanlegern andeutet.
Alle Infos zum wikifolio PLATOW Trend & Sentiment finden Sie hier.
Alle Infos zum wikifolio PLATOW Trend & Sentiment 2.0 finden Sie hier.
Euwax Sentiment (20-Tage-Schnitt)
Index in Punkten; Quelle: www.boerse-stuttgart.de
ARTIKEL DIESER AUSGABE
Die ersten Wechsel seit drei Wochen
Unsere Depotwerte haben sich in den vergangenen Wochen überdurchschnittlich gut geschlagen. Dadurch konnten sich auch alle Aktien relativ lange innerhalb der Top-20 unseres Relative Stärke-Rankings... mehr
Shop Apotheke und Rational sind neu dabei
Das durch die beiden Zwangsverkäufe (Gerresheimer und Nordex) frei gewordene Kapital haben wir wie gewohnt in moderat gehebelte Long-Trades auf die in unserem Ranking höchstplatzierten... mehr
Software AG als Wackelkandidat
Die Aktie der Software AG hat ihren Platz unter dem Top-20 des Relative Stärke-Rankings in dieser Woche noch erfolgreich verteidigen können. Im Wochenvergleich fiel der Titel allerdings... mehr
Unser Top-Performer 2020 legt weiter zu
Bei unserem Dachwikifolio PLATOW Best Trader Selection hat sich im Wochenvergleich nicht allzu viel verändert. Unter dem Strich ging es gegenüber der Vorwoche leicht nach oben, wobei... mehr