wikifolio

DAX gelingt (wohl) der Ausbruch

Trotz der schlechten Nachrichten bezüglich der Corona-Folgeschäden für die Konjunktur setzt sich die Erholung an den Aktienmärkten weiter fort. Im Wochenverlauf ist der DAX noch einmal um fast 6% gestiegen. Damit hat der Index den vielen noch an der Seitenlinie stehenden Anlegern bislang nicht den Gefallen getan, durch einen Fehlausbruch an der massiven Unterstützungszone das in der Vorwoche beschriebene Kaufsignal zu generieren und zum Einstieg zu läuten. Weder das Zwischenhoch der ersten Erholungsbewegung bei 10 138 Punkten noch das 50%-Retracement der gesamten bisherigen Erholung bei 10 080 Punkten wurden angelaufen. Im Tief war der DAX am Freitag knapp unter die Marke von 10 300 Punkten gefallen und hatte damit noch nicht einmal das untere Ende der Seitwärtsrange zwischen ca. 10 200 und 10 800 Punkten testen können.

Stattdessen „droht“ dieser Korridor nun tatsächlich nach oben durchbrochen zu werden. Gestern wagte der DAX schon mal einen kurzen Blick nach oben und stieg in der Spitze bis auf fast 10 900 Punkte. Zum Schluss des Handelstages hatte er es sich dann aber wieder innerhalb der Range bequem gemacht. Heute kam es dann am Vormittag zu einem erneuten Anlauf mit Kursen von über 10 800 Punkten, bevor am Nachmittag dann sogar der Sprung auf über 11 000 Punkte gelang. Das erste charttechnische Ziel bei ca. 11 020 Punkten (50%-Retracement der gesamten Abwärtsbewegung seit Mitte Februar) ist damit bereits erreicht. Die nächsten Zielmarken sind 11 267 (Tief aus dem Sommer) und 11 400 Punkte (200%-Projektion der jüngsten kleinen Korrektur). Hilfe benötigt der DAX dabei ohne Zweifel von den US-Märkten, die ihren Aufwärtstrend möglichst ebenfalls weiter fortsetzen sollten.

Gelingt es dem DAX tatsächlich, den Schwung der vergangenen Wochen mitzunehmen und die angesprochene Zone zu erreichen, könnte bei den für uns relevanten Gleitenden Durchschnitten zumindest die 65-Tage-Linie überwunden werden. Die verläuft aktuell bei ca. 11 330 Punkten, fällt aber jeden Tag ein Stück weiter. Der GDL-Indikator würde dann von null auf einen Punkt steigen. Für ein Kaufsignal benötigen wir hier aber mindestens drei Punkte. Und bis das mal wieder ein Thema ist, wird noch einiges an Zeit vergehen.

Vor diesem Hintergrund bleibt bis auf Weiteres unser Stimmungs-Indikator der entscheidende Faktor zur Bestimmung der Positionierung in den beiden wikifolios. Der hier maßgebliche 20-Tage-Schnitt des Euwax Sentiments pendelt nun schon seit fast drei Wochen zwischen minus 9 und minus 12 Punkten und erneuert damit täglich das Anfang April generierte Kaufsignal. Aktuell notiert das Sentiment-Barometer bei minus 11,21 Punkten. Da in den kommenden Tagen mehrere stark negative Werte aus der Berechnung fallen, könnte der Index zwar ansteigen. Die wichtige Marke von minus 4 Punkten scheint aktuell aber noch nicht in Gefahr zu sein.

{{ name }} Chart
{{ name }} Aktie auf wallstreet:online

ARTIKEL DIESER AUSGABE

Dach-wikifolio | 29. April 2020

Von Drawdowns und Rekordhochs

Mit dem starken Anstieg des DAX (+5,5%) konnte unser Dachwikifolio auf Wochensicht diesmal nicht ganz mithalten. Durch das Kursplus von „nur“ 1,7% ist die Outperformance seit dem Start... mehr