Aktien-Momentum-Strategie

Drei Wechsel beim Aktien-Momentum

Wie gestern Abend in unserem „Vorab-Service“ (eine Anmeldung dazu ist weiterhin jederzeit kostenlos über eine formlose E-Mail an derivate@platow.de möglich) bereits angekündigt, haben wir heute Morgen weitere Veränderungen im Derivate-Musterdepot vorgenommen. Wieder einmal ging es dabei um unsere Aktien-Momentum-Strategie, wo wir gemäß Regelwerk gleich drei Wechsel vornehmen mussten.

Die Aktien von Dialog Semiconductor (Platz 28), Carl Zeiss Meditec (Platz 33) und der Deutschen Börse (Platz 25) waren zum entscheidenden Stichtag gestern Abend aus den Top-20 unseres Relative Stärke-Rankings gefallen. Folgerichtig wurden die Long-Trades auf diese drei Aktien heute Morgen zum ersten ab 9:10 Uhr vom Emittenten gestellten Geldkurs aufgelöst. Unter dem Strich haben uns die Depotwerte einen leicht positiven Depotbeitrag beschert.

Die Aktie von Dialog Semiconductor kam nach sehr gutem Start leider nicht mehr entscheidend voran. In den vergangenen zwei Wochen war der Trend dann sogar abwärts gerichtet, weshalb unser Kursplus bis heute Morgen auf 5,0% oder 0,23% des Kapitals geschmolzen ist. Carl Zeiss Meditec korrigiert sogar schon seit drei Wochen relativ heftig. An den entscheidenden Stichtagen konnte sich die Aktie aber immer noch so gerade zurück in die Top-20 retten. Die noch verbliebenen Kursgewinne bei unserem Long-Trade wurden durch den Kursrutsch heute Morgen dann auch noch vernichtet. Daher haben wir die Position mit einem kleinen Verlust von 4,5% oder 0,17% des Kapitals ausbuchen müssen. Einen Mini-Gewinn von 2,2% oder 0,10% des Kapitals nehmen wir bei der Deutschen Börse mit. Die Aktie war am vergangenen Mittwoch auf ein neues Allzeithoch geklettert, musste dem hohen Niveau dann aber Tribut zollen. Auf Wochensicht verlor der DAX-Titel fast 5% an Wert, was bei uns zum Aus führte.

Zwei Turnarounds und ein Range-Ausbruch

Neu ins Depot aufgenommen haben wir heute Morgen die entsprechenden Long-Trades auf die drei in der Rangliste bestplatziertesten Aktien, die sich noch nicht in unserem Depot befanden und nicht (wie Osram Licht auf Rang 2) in einem Übernahmeprozess stecken. Qualifiziert haben sich diesmal die Aktien der Aareal Bank (Platz 5), von Telefonica Deutschland (Platz 8) und die Vorzüge von Volkswagen (Platz 9). Wie schon in der vergangenen Woche hat die Aktie von Lanxess (Platz 10) den Sprung ins Depot hingegen ganz knapp verpasst. Die Aareal Bank hatte sich von Mai 2018 bis Juni 2019 nahezu halbiert, ist seitdem aber schon wieder um 35% gestiegen. Vor allem in den vergangenen zwei Wochen ging es deutlich bergauf. Geholfen hat dabei sicherlich die Aufstockung der Anteile durch den als aktivistisch geltenden Investor Teleios Capital Partners, der nunmehr 4,5% der Aktien hält. Dadurch steigt der Druck auf den Vorstand, den vermeintlichen Mehrwert des Unternehmens zu heben, indem er sich von der profitablen Software-Tochter Aareon trennt.

Bei Telefonica Deutschland lief es in den vergangenen Jahren auch alles andere als gut. Hier war der Kurs innerhalb von vier Jahren von rund 6 Euro bis auf 2,12 Euro abgestürzt. Dieses Tief wurde Mitte August markiert. Danach startete eine Erholung, die Anlegern bis heute ein Plus von 32% beschert. Wenn das Unternehmen am 4.11. seine Q3-Zahlen vorlegt, rechnen Analysten mit einem Rekord an Nettoneukunden und dem stärksten Anstieg bei den Mobilfunkumsätzen. Sorgen bereiten weiterhin die anstehenden Investitionen zur Einführung des 5G-Standards, was auch zur einer Kappung der Dividende führen könnte. Wie immer ist hier letztlich aber die Frage, was von diesen schon länger diskutierten Einflussfaktoren bereits im Kurs eingepreist ist.

Die Vorzugsaktie von Volkswagen hat sich von dem Kursrutsch im Zuge des Diesel-Skandals im Jahr 2015 immer noch nicht wirklich erholt. Die damaligen Verluste wurden aber immerhin zur Hälfte wieder wettgemacht. In den vergangenen 1,5 Jahren bewegte sich der Kurs fast durchweg innerhalb einer relativ engen Range zwischen 130 und 160/165 Euro. Durch den jüngsten Anstieg (plus 16% in zwei Wochen) könnte nun der Ausbruch nach oben gelungen sein. Daran konnten auch die auf Eis gelegten Pläne zum Bau eines Autowerks in der Türkei nichts ändern. Die Auslieferungszahlen im September fielen mit plus 9,2% stark aus, was allerdings auch an den extrem schwachen Vorjahreszahlen lag. Dieser Trend dürfte bis zum Jahresende jedoch anhalten, was der Aktie ein positives Sentiment bescheren würde. Die Chancen auf weiter steigende Kurse stehen also nicht schlecht. Die von uns ausgewählten Scheine auf die drei Neulinge hatten beim Kauf jeweils einen Hebel von ca. 2,0. Beim Depotanteil wurde ein Wert von ca. 4,9% angestrebt, so dass die jetzt wieder zehn Depotwerte zusammen auf die angestrebte Ziel-Gewichtung von ca. 50% bei dieser Strategie kommen.

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