Daimler-Trade mit dickem Plus

Als wir den Discount-Call auf Daimler Mitte Juni in unser Musterdepot aufgenommen haben, notierte die Aktie bei gut 55 Euro und hatte gerade die Vollkorrektur des großen (blau) Abwärtstrends absolviert. Heute kostet ein Anteilsschein des Autobauers rund 70 Euro, also fast 30% höher. Der DAX hat in diesem Zeitraum, nur gut 20% zulegen können.

Das hat also super gepasst. Unsere Idee, die Spekulation auf mittelfristig steigende Kurse nicht mit einem herkömmlichen Hebelprodukt umzusetzen, hat sich ebenfalls als richtig erwiesen. Schließlich ist die Aktie nach unserem Einstieg noch um fast 8% bis auf unter 51 Euro gefallen. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass wir hier bei einem klassischen Long-Trade vorzeitig ausgestoppt worden wären, da sich charttechnisch als sinnvoller Stoppkurs wohl nur ein Niveau knapp unter der Vollkorrektur bei 55 Euro angeboten hätte. Der ausgewählte Discount-Call fiel im Tief bis auf 0,30 Euro, was auch ein zwischenzeitliches Minus von 60% zur Folge hatte. Da der Schein aber bis Mitte 2017 läuft und wir den Stoppkurs ganz bewusst sehr tief angesetzt hatten, sind wir hier nicht ausgestoppt wurden.

Ende der vergangenen Woche stand der Discount-Call bei rund 1,80 Euro und beschert uns damit zwischenzeitlich ein Plus von rund 140% sowie einen Depotbeitrag von gut 2,7%. Das war fast das Zweifache unseres Initial-Risikos. Richtig dynamisch verlief der Anstieg des Scheins seit Anfang Dezember. Das lag vor allem daran, dass Daimler die Marke von 70 Euro überschritten hatte und damit „ins Geld“ gelaufen war. Am Ende der Laufzeit erhalten Anleger die Differenz zwischen dem dann aktuellen Aktienkurs und dem Basispreis von 70 Euro, wobei die Auszahlung auf maximal 5 Euro begrenzt ist. Notiert der Autohersteller Mitte Juni also bei 75 Euro oder höher, wird der Höchstbetrag fällig. Damit könnte sich der Schein noch einmal verdreifachen. Andererseits kommt es bei einem Aktienkurs von 70 Euro oder darunter auch zum Totalverlust. Starke Kursschwankungen sind in den kommenden Wochen und Monaten vor diesem Hintergrund relativ wahrscheinlich.

Dass wir uns zum Wochenstart für den Verkauf der kompletten Position entschieden haben, hatte drei Gründe. Erstens droht der gesamten Automobilbranche dank der erneut aufflammenden Diskussion über die Abgas-Problematik sowie der angekündigten Strafzölle des designierten US-Präsidenten Donald Trump ein Stimmungswandel. Selbst wenn Daimler hier nicht betroffen sein sollte, wird sich die Aktie dem zunehmenden Trend zu Gewinnmitnahmen seitens der Anleger wohl nicht gänzlich entziehen können. Zweitens hat die Aktie zwar einen bedeutenden (rot) Abwärtstrend brechen können, der nächstgrößere (grün) Abwärtstrend ist aber immer noch intakt. Je näher dessen altes Hoch bei rund 85 Euro rückt, desto größer wird die Gefahr einer stärkeren Korrektur. Aus charttechnischer Sicht wird der Kurs in den kommenden Monaten wahrscheinlich zwischen den Marken von 50 und 85 Euro schwanken.

Das Risiko, dass die Aktie zum entscheidenden Stichtag im Juni gerade unter der 70 Euro-Marke notiert, ist daher nicht zu unterschätzen. Von daher wollten wir uns drittens die erzielten Gewinne nicht mehr so einfach wegnehmen lassen. Das Chance-Risiko-Profil war bei unserem Einstieg sehr gut und hatte sich – wie oben ausgeführt – nach der jüngsten Rally spürbar verschlechtert. Natürlich reizt die durchaus berechtigte Aussicht auf noch deutlichere Kursgewinne. Gier und Hoffnung sind an der Börse aber bekanntlich sehr schlechte Ratgeber. Deshalb freuen wir uns über die jüngste Kursentwicklung und haben die Gewinne am Montag mitgenommen. Durch die schwache Eröffnung betrug das Plus am Ende „nur“ gut 117% oder 2,28% unseres Kapitals. Auch damit sind wir aber hochzufrieden.

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