Nur kleine Gewinne bei Compugroup
Nach einem echten „Top-Trade“ sah es lange Zeit auch bei Compugroup aus, wo wir bei unserer Long-Position in der Spitze mit rund 100% oder 4,5% des Kapitals im Plus lagen. Die jüngste Entwicklung bei der Aktie war dann aber mehr als ernüchternd.
Nach den am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Quartalszahlen brach die Aktie innerhalb von nur drei Tagen um 25% ein. Dadurch wurden fast alle Gewinne bei dem Mini Long Future wieder vernichtet. In unserem Relative Stärke-Ranking ist Compugroup dadurch natürlich brutal abgestürzt. Nach Platz 9 in der Vorwoche liegt die Aktie aktuell nur noch auf Rang 75. Zudem ist der RSL-Wert auf 0,88 und damit unter die relevante Marke von 0,95 gefallen. Folgerichtig mussten wir den Ende Februar eröffneten Long-Trade bei der Aktie heute Morgen beenden. Dabei haben wir immerhin ein kleines Plus von 3,8% oder 0,17% unseres Tradingkapitals ins Ziel retten können.
Die Sache mit den Gewinnmitnahmen
Solche Entwicklungen sind natürlich extrem ärgerlich, können bei der Momentum-Strategie aber immer mal vorkommen. Die Anregung einiger Leser, bei einer bestimmten Größenordnung die Gewinne (zumindest teilweise) mitzunehmen, sind vor diesem Hintergrund erst mal völlig nachvollziehbar. Wir haben Teilgewinnmitnahmen auch tatsächlich vorgesehen, allerdings nur bei einer wirklich extrem hohen Gewichtung durch einen sehr starken Kursanstieg (wegen des Klumpenrisikos). Ansonsten lassen wir die Positionen laufen.
Mit Blick auf die Rückrechnungen hätte es sich nämlich bewährt, wenn man die Aktien wirklich so lange hält bis sie entscheidend an Momentum verlieren. Wir haben die Strategie mit Teilgewinnmitnahmen in unterschiedlichen Varianten (zum Beispiel nach 100% / 200% etc.) getestet, aber die Ergebnisse waren unter dem Strich immer deutlich schlechter. Die Strategie lebt eben ein Stück weit auch davon, dass man so die absoluten Highflyer erwischen kann, wo sich die Aktien selbst dann auch mal verdoppeln oder verdreifachen und entsprechende Gewinne bei den Hebelprodukten bringen. Dieser Möglichkeit würden wir uns berauben, wenn wir an bestimmten Stellen immer wieder Gewinne mitnehmen.
Als Beispiele dürfen wir die Aktien von Siltronic (08/16 bis 02/17), Evotec (08/16 bis 05/17) oder Salzgitter (05/05 bis 01/06) nennen, die wir mit unserer Strategie jeweils in dem besagten Zeitraum gehalten hätten. All diese Aktien haben sich verdreifacht, was mit Hebeleffekt einen Gewinn von 400% bedeutet hätte. Bei dem Trade auf Compugroup lag die Aktie im Hoch „nur“ 50% vorne. Die Aktie ist zwar danach abgestürzt, hätte wie die genannten Kandidaten aber eben auch locker noch weiter laufen können. In dem Fall hätten wir viel Performance verschenkt. Es kommt ohne Zweifel relativ selten vor, dass so etwas klappt, aber wenn dann wollen wir auch dabei sein. Wir können entsprechende Überlegungen also durchaus nachvollziehen und haben das auch ausgiebig getestet, die Idee der frühzeitigen Gewinnmitnahmen mit Blick auf die Ergebnisse aber letztlich verworfen.
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