Aktien-Momentum-Strategie

Erneuter Doppelwechsel im Depot

Wie gestern Abend in unserem „Vorab-Service“ (eine Anmeldung dazu ist weiterhin jederzeit kostenlos möglich über eine formlose E-Mail an derivate@platow.de) angekündigt, nehmen wir heute Morgen weitere Veränderungen in unserem Derivate-Musterdepot vor. Wie schon in der Vorwoche geht es dabei um die Zusammensetzung der Aktien-Momentum-Strategie. In unserem Relative-Stärke-Ranking sind zum entscheidenden Stichtag gestern Abend erneut zwei Depotwerte aus den Top-20 gerutscht. Dabei handelt es sich um die Aktien von Nordex (von Platz 12 auf 33) und der Deutschen Pfandbriefbank (von 7 auf 22). Die beiden Long-Trades wurden dementsprechend heute Morgen aufgelöst.

Der Aufenthalt des Immobilienfinanzierers in unserem Portfolio ist damit nach nur einer Woche schon wieder beendet. Nach Zahlung der üppigen Dividende (der Abschlag hat keine Auswirkungen auf unser Ranking!) fehlte ganz einfach die Nachfrage, weshalb der Kurs gestern weiter an Boden verlor und die Aktie dadurch ihren Platz in den Top-20 nicht verteidigen konnte. Nordex hingegen zählte zur Startaufstellung unseres neuen Depots, das Ende Februar erstmals mit Positionen gefüllt wurde. Und die Aktie des Windkraftbetreibers zeigte zu Beginn direkt mal, was echtes Momentum ist. Innerhalb von sechs Wochen schoss der Titel um 40% nach oben. Danach war die Luft dann aber auch raus. Seit Anfang April läuft eine Konsolidierung, die zwar langfristig betrachtet noch völlig normal aussieht. Für unsere Strategie dauerte sie letztendlich aber einen Tick zu lange. Das Momentum war dadurch verloren gegangen, weshalb die Trennung heute die folgerichtige Konsequenz war. Während wir bei der Dt. Pfandbriefbank einen kleinen Verlust von 8% (Depotbeitrag: minus 0,36%) verbuchen mussten, bescherte uns der Trade auf Nordex ein schönes Plus von 28,7% oder 1,42% des Kapitals. Damit haben wir bei dieser Position den größten bislang realisierten Gewinn erwirtschaftet.

Dasselbe Schicksal wie die Deutsche Pfandbriefbank hatte vor einigen Monaten auch Linde ereilt. Zusammen mit neun anderen Werten hatte der DAX-Titel Ende Februar in der Anfangsformation der Aktien-Momentum-Strategie gestanden. Eine Woche später war die Aktie nach zwei sehr schwachen Tagen aus den Top-20 unseres Rankings gefallen und wir mussten den Trade mit einem kleinen Minus auflösen. Im Nachhinein war das sehr ärgerlich, weil Linde seinen Aufwärtstrend danach weiter fortsetzen und deutlich zulegen konnte. Es kann halt nicht immer alles perfekt laufen.

Aktuell rangiert Linde auf Platz acht der Rangliste und ist damit der höchstplatzierte Wert, den wir noch nicht in unserem Depot abgedeckt hatten. Die Fusion mit Praxair ist mittlerweile erfolgreich abgeschlossen worden und das Unternehmen arbeitet daran, die Synergien zu heben. Bis zum Jahr 2021 sollen diese 1,1 Mrd. US-Dollar betragen. Demgegenüber stehen Restrukturierungskosten von rd. 700 Mio. Dollar. Der erste Quartalsbericht als fusionierter Konzern wurde von Analysten zwar sehr unterschiedlich bewertet. Unter dem Strich hat der Vorstand trotz eines „holprigen Starts“ die Gewinnprognose für das Gesamtjahr aber abgehoben.

Der Aktienkurs wird zudem gestützt von einem neu aufgelegten Aktienrückkaufprogramm im Wert von bis zu 6 Mrd. Dollar. Das sind immerhin 15% der ausstehenden Aktien. Und selbst eine Ausweitung dieses Programms oder aber eine deutliche Anhebung der Dividende erscheinen bei gutem Geschäftsverlauf möglich, da aus kartellrechtlicher Sicht wohl keine großen Zukäufe mehr möglich sind. Wir spekulieren seit heute Morgen mit einem wie üblich zweifach gehebelten Wave Call XXL der Deutschen Bank auf weiter steigende Kurse bei der Linde-Aktie, die gerade auf ein neues Allzeithoch geklettert ist.

Gelingt SAP bald der Ausbruch?

Bei SAP erfolgte der Sprung auf ein neues Rekordniveau Ende April. Nach Vorlage der Q1-Zahlen schoss der Kurs um 13% nach oben. Seitdem hat die Aktie durchgängig innerhalb dieser Tageskerze geschlossen. Wir werten das aktuell als gesunde Konsolidierung und rechnen demnächst mit einem Ausbruch nach oben. Der muss dann aber auch zeitnah erfolgen, damit die Aktie nicht entscheidend an Momentum verliert und aus den Top-20 rutscht. Aktuell reicht es in dem Ranking für Platz 9 und damit zum Einzug in unser Musterdepot.

Der Kursprung war vor allem auf die geschlagenen Erwartungen sowie die neuen Ziele beim Gewinn zurückzuführen. 2019 soll das „operative“ Ergebnis auf 7,85 bis 8,05 (zuvor 7,7 bis 8,0) Mrd. Euro steigen. 2020 will der Softwarehersteller zwischen 8,8 und 9,1 (zuvor 8,5 bis 9,0) Mrd. Euro verdienen. Nach diversen Zukäufen richtet SAP den Fokus wieder stärker auf eine Steigerung der Gewinnmarge. Die soll bis 2023 jedes Jahr um durchschnittlich einen Prozentpunkt wachsen. Das kommt auch bei dem als „aktivistisch“ geltenden Investor Elliot sehr gut an. Der hat sich mit 1,2 Mrd. Euro (rd. 1% des Aktienkapitals) an dem Unternehmen beteiligt und das Management für seine Pläne ausdrücklich gelobt. Er rechnet beim Gewinn je Aktie bis 2023 fast mit einer Verdoppelung.

Als Deutschlands wertvollste Marke (laut BrandZ Report) profitiert SAP von seinen langfristig gewachsenen Kundenbeziehungen (weltweit 425 000 Kunden) sowie der stetig optimierten Produktpipeline. Hoffnungsträger ist hier vor allem das stark wachsende Cloud-Geschäft. Die Walldorfer sind als weltweit führender Softwareentwickler für Unternehmen bei der Steuerung von Betriebsprozessen oftmals unverzichtbar geworden und haben dadurch eine sehr gute Positionierung in einem wachstumsstarken Markt. Das spiegelt sich zunehmend auch im Aktienkurs wider. Auch bei SAP haben wir heute Morgen eine Long-Spekulation aufgebaut und dafür einen zweifach gehebelten Mini Long Future von Vontobel in unser Depot aufgenommen.

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