Die Depot-Strategie im Detail

"Dass professionelles Trading für Anleger die mit Abstand größte Herausforderung an der Börse darstellt, ist jedem bewusst, der sich über einen längeren Zeitraum damit beschäftigt. Das gilt insbesondere für Marktphasen, in denen die Kurse ohne wirklich nachhaltigen Trend hin und her pendeln und dabei ein Fehlsignal nach dem anderen liefern. Hier scheitert dann vor allem die große Masse der Trendfolger, die darauf setzen, dass sich der zuletzt eingeschlagene Weg einer Aktie (oder eines anderen Basiswertes) nach einer kurzen Korrektur fortsetzt. "

Auch bei uns stand diese in einem passenden Umfeld sehr ertragreiche Strategie zumeist im Fokus, was auch ein Grund für die schwache Performance des vergangenen Jahres war. Auch weil es uns nicht gelungen ist, die wirklich trendigen Aktien, die in jedem Markt immer gibt, rechtzeitig aufzuspüren. Von dem Einsatz unseres neuen Screening-Tools versprechen wir uns hier (aber auch ganz grundsätzlich) eine deutliche Optimierung bei der Auswahl der Kandidaten.

Jeder Trader sollte aber natürlich deutlich mehr als nur eine einzige Strategie verfolgen, um dauerhaft an der Börse bestehen zu können. Nur so kann flexibel auf die sich stetig verändernden Rahmenbedingungen reagiert werden. Wir haben deshalb mehrere Trading-Setups entwickelt, die sich grob in drei große Strategie-Ansätze einordnen lassen. Neben dem oben bereits aufgeführten „Trendfolge“-Screening suchen wir ganz gezielt nach „Gegen-Trend“-Kandidaten sowie Werten, bei denen sich ein „Range-Handel“ lohnen sollte.

Für jede dieser Strategien gibt es verschiedene Ansätze. So kann im „Trendfolge“-Handel im Zuge einer Korrektur gekauft werden oder abgewartet werden, bis der Trend durch den Anstieg über das jüngste relative Hoch (bei einem Aufwärtstrend) bestätigt wurde. Dann erfolgt der Eintritt in den Markt. „Gegen-Trend“-Kandidaten sind zum Beispiel Aktien, die durch einen Fehlausbruch an wichtigen charttechnischen Unterstützungen oder Widerständen auf sich aufmerksam gemacht haben. Hier können dann bestimmte Indikatoren oder Kerzenformationen einen Hinweis auf eine potenzielle Gegenbewegung geben. Das kann mit einer generellen Trendumkehr verbunden sein oder aber auch nur einen kurzen Bewegungsschub bis zur nächsten Hürde nach sich ziehen.

Wichtig ist, dass bei Eröffnung des Trades eindeutig festgelegt wird, welches Ziel dabei verfolgt wird. Denn davon hängt ganz entscheidend das spätere Trademanagement ab. Wer auf einen nachhaltigen Trendwechsel spekuliert, der muss dem Trade auch entsprechend viel „Luft zum Atmen“ lassen und mit dem Stoppkurs vorsichtig umgehen. Nur so kann der Trade dann auch wirklich sinnvoll umgesetzt werden, ohne dass die erste Gegenbewegung direkt das Aus bedeutet.

Wird hingegen nur auf eine kurze Bewegung gesetzt, kann und muss der Stopp-Loss-Kurs von Anfang an enger platziert und dann auch schneller nachgezogen werden. Das Gewinnpotenzial ist in dem Fall absolut betrachtet natürlich deutlich geringer, weshalb auch das durch den Stoppkurs festgelegte Risiko klar reduziert werden sollte.

Genau das ist zum Beispiel bei allen Range-Spekulationen der Fall. Hier geht es darum, die Schwankungen einer Aktie innerhalb eines Kurskorridors möglichst optimal zu nutzen. Frei nach dem Motto „unten kaufen, oben verkaufen“, was in der Praxis allerdings deutlich schwieriger ist als es klingt. Deshalb ist diese Art des Handelns bei den meisten Tradern auch nicht sehr beliebt. Fakt ist aber, dass sich die Märkte langfristig betrachtet die meiste Zeit in einer mehr oder weniger breiten Seitwärtsrange befinden, weshalb wir die dazu passenden Strategien nicht außen vor lassen wollen. Gerade hier sind strikte Absicherungen aber höchste Anlegerpflicht, denn wenn ein Korridor einmal nachhaltig verlassen wird, entsteht darauf schnell ein echter Trend, was bei einer Schieflage richtig viel Geld kosten kann. Wir werden deshalb bei diesen Positionen auch immer mit einer festen Kursziel-Range agieren und die Trades bei Erreichen dieser Zone entweder aktiv glattstellen oder den Stopp „brutal“ eng nachziehen.

Das alles muss und wird aber nicht zwingend zur Folge haben, dass die Trades immer innerhalb weniger Tage beendet sind. Natürlich wird auch das vorkommen, womit wir dem Wunsch mehrerer Leser entsprechen, sehr kurzfristige Spekulationen einzugehen. Der Großteil unserer Abonnenten hat als bevorzugten Anlagezeitraum aber „einige Wochen“ angegeben. Das wollen wir ab sofort noch stärker berücksichtigen, weshalb wir die meisten unserer Setups nicht nur auf Daily-Basis, sondern auch mit Blick auf die Weekly-Charts anwenden. Die dadurch meist etwas weiter gefassten Stoppkurse erlauben dem Basiswert dann auch mal etwas stärkere „Zuckungen“ ohne dass die für uns dann entscheidenden Kursmarken direkt verletzt werden. Auch hier werden wir Sie über die konkreten Details der Trades vorab informieren.

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