Das Bärenlager schrumpft drastisch

Die Aktienmärkte sind gut in den Oktober gestartet. Besonders der erste Handelstag (Montag) erwies sich als Festtag für die Börsenbullen. Danach zeigten sich die Kurse zumindest behauptet. Zuvor hatten die Anleger bereits den gefürchteten September gut überstanden. Wie so oft an der Börse ist das, was die Mehrheit erwartet hat, nicht eingetroffen. Besonders deutlich zeigte sich dieses Phänomen am dreifachen Verfallstag, als der Deutsche Aktienindex zur Abrechnung in der Mittagsauktion steil nach oben schoss. Offenbar mussten sich zahlreiche Investoren eindecken, weil sie short (und damit „falsch“) positioniert waren.

Zunächst schien der Pessimismus auch anzudauern. So war die Zahl der Bullen Ende September nach Angaben von Cognitrend auf ein Rekordtief gefallen. Nicht einmal
mehr ein Viertel aller Anleger rechnete noch mit steigenden Kursen. Mehr als die Hälfte war bearish eingestellt. Ein viel besseres Umfeld konnte es für die Aktienmärkte
eigentlich nicht geben. Deshalb nutzten wir Kursrückschläge, um bei charttechnisch aussichtsreichen Werten Long-Positionen aufzubauen. Das Chance-Risiko-Profil war bei einigen Aktien so interessant, dass wir schnell zuschlugen. Im ersten Schritt holten wir uns mit LV MH und EN I zwei europäische Titel ins Depot, die jeweils kurz vor dem Bruch wichtiger Widerstandsmarken stehen (siehe die beiden folgenden Artikel).

Jetzt hat die Stimmung aber doch gedreht – und das ziemlich plötzlich. Am Dienstag titelte Cognitrend plötzlich: „Bären stürmen [in] das Bullenlager“. Der maßgebliche Bull/
Bear-Index habe „den größten Stimmungsumschwung seit Mitte 2010“ vollführt. Damit gelang dem Stimmungsbarometer aus dem Stand ein Sprung in moderat optimistisches Terrain. Immerhin verlor das Lager der Bären rund ein Drittel seiner Anhänger an die Bullen. Dieser Umschwung ist uns dann doch eine Spur zu abrupt. Wir hielten deshalb in den vergangenen Tagen die Füße still und gingen keine neuen Trades ein.

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