Aareal Bank als Dividenden-Krösus

April und Mai sind am deutschen Aktienmarkt traditionell die beiden Monate, in denen die meisten Unternehmen ihre Anteilseigner mit Gewinnausschüttungen beglücken. Bei der Aareal Bank wird die „Bescherung“ in exakt sieben Wochen (HV am 23. Mai) erfolgen. Wie üppig die Geschenke dann ausfallen, steht wie üblich im Vorfeld bereits fest.

Es ist zumindest davon auszugehen, dass die Aktionäre dem Vorschlag des Unternehmens zustimmen. Schließlich soll die Dividende trotz eines auf 191 Millionen Euro gesunkenen Nettogewinns im abgelaufenen Jahr um 25% auf 2,50 Euro je Aktie angehoben werden. Bei einem aktuellen Kurs von rd. 39 Euro entspricht das einer üppigen Dividendenrendite von 6,4%.

Und das muss noch lange nicht alles gewesen sein. Weil das auf den Immobiliensektor spezialisierte Bankhaus bei der harten Kernkapitalquote deutlich über dem Soll liegt, will der Vorstand noch in diesem Jahr entscheiden, wofür das Überschusskapital von rd. 150 Mio. Euro verwendet werden soll. Sollten sich bei den angedachten Akquisitionen im Segment der IT-Tochter Aareon keine sinnvollen Optionen ergeben, kommt „ausdrücklich“ auch eine Rückgabe an die Aktionäre infrage. Die dürften dann auf eine Sonderdividende hoffen, die sich im besten Fall noch einmal im Rahmen der jetzt anstehenden „normalen“ Ausschüttung bewegen könnte.

Dass der Aktie der Aareal Bank in den vergangenen Wochen trotz dieser Aussichten nicht den Sprung auf neue Hochs gelungen ist, dürfte neben dem schwachen Gesamtmarkt auch an dem Hedgefonds Millennium International Management LP liegen, der kurz nach Vorlage des 2017er-Ergebnisses Ende Februar eine Short-Position bei dem MDAX-Wert aufgebaut hatte. In der Spitze waren hier vor gut zwei Wochen 1,61% aller Aktien leerverkauft worden. Mittlerweile ist der Anteil wieder auf 1,18% reduziert worden. Sollte die Aktie ihren Aufwärtstrend weiter fortsetzen, dürfte das Short-Engagement wohl noch weiter zurückgefahren werden.

Die meisten Analysten und auch die Kollegen der PLATOW Börse bewerten die Aktie der Wiesbadener trotz des schwierigen Marktumfelds positiv. Der vor zwei Jahren unter dem Namen „Aareal 2020“ gestartete Umbau des Konzerns verläuft nach Plan und die Bewertung der Aktie lässt noch Luft nach oben. Die in den vergangenen Wochen veröffentlichten Kursziele der Banken liegen zwischen 39,50 und 46 Euro und damit allesamt über dem aktuellen Kursniveau der Aktie.

Aus charttechnischer Sicht wäre der Sprung über den Mitte Januar markierten Rekordstand bei rd. 42 Euro natürlich ein Meilenstein. Und der Startschuss für den nächsten Anlauf könnte in den vergangenen Tagen gelegt worden sein. Der steile Anstieg der letzten vier Monate des abgelaufenen Jahres (von 33,60 bis 41,90 Euro) ist im Tief zu 50% korrigiert worden, ohne dabei den kleinen Aufwärtstrend zu gefährden. Es kam vor 1,5 Wochen lediglich zu einem kurzen Rücksetzer unter die im großen Bild allerdings unbedeutende Unterstützung bei gut 38 Euro. Hier dürfte der eine oder andere Kurzfrist-Trader ausgestoppt worden sein, was strategische Investoren wohl zum Einstieg genutzt haben. Seitdem präsentiert sich die Aktie jedenfalls sehr stabil.

Wir haben diese Konstellation genutzt und heute Morgen knapp unter 39 Euro einen Long-Trade bei der Aareal Bank eröffnet. Die Position ist mit einem relativ engen Stoppkurs bei ca. 36,80 Euro abgesichert. Der dafür ausgewählte Mini Long Future von Morgan Stanley (Basispreis 31,030 Euro; Knock-Out-Marke: 33,470 Euro) hatte zum Zeitpunkt unseres Einstiegs einen Hebel von 4,8. Das rechnerische Verlustrisiko liegt bei diesem Trade bei rund 1% unseres aktuellen Kapitals.

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