Hintergründe zur Depotveränderung am 04.06.2020

Wie gestern Abend in der aktuellen Ausgabe von PLATOW Derivate bereits avisiert, werden wir heute bereits die nächste Veränderung in unserem Musterdepot vornehmen. Diesmal geht es um die DAX-Turbo Long-Strategie, bei der es das erste Mal seit Mitte Februar wieder zu einem Kaufsignal gekommen ist.

Dass wir die 50%-Rally seit dem Crash-Tief verpasst haben, ist natürlich erst einmal sehr schade, zumal es bei unserem hier maßgeblichen Stimmungs-Indikator in dieser Phase zahlreiche Long-Signale gab. Die wurden bislang aber nie umgesetzt, weil sie von unserem Trend-Indikator nicht bestätigt wurden. Das wiederum lag daran, dass der DAX bis gestern durchgehend unter seinem 260 Tage-Durchschnitt lag und sich die 65 Tage-Linie des Index im Abwärtstrend befand. Zumindest ein Indikator hätte hier zu Gunsten des DAX sprechen müssen.

Seit gestern Abend sind nun sogar beide Voraussetzungen für ein Long-Signal erfüllt (wenn auch jeweils nur ganz knapp). Weil gleichzeitig das Euwax Sentiment (deutlich) unter der entscheidenden Marke von minus 4 Punkten notiert und dessen 2-Tages-Schnitt gestern den zweiten Tage in Folge gesunken ist, werden wir heute im Rahmen der DAX-Turbo Long-Strategie wie üblich einen zehnfach gehebelten Long-Trade auf den DAX mit einem Depotanteil von 25% eröffnen. Konkret ordern wir einen Open End Turbo Call der Société Générale mit einem Basispreis bei 11217,75 Punkten und einer Knock-out-Marke bei 11520,80 Punkten.

Dieser Trade ist, wie gestern bereits geschrieben, nach dem starken Anstieg der vergangenen Tage ohne Zweifel mit einer sehr heißen Nadel gestrickt. Auch wir wären – im Nachhinein – lieber schon früher „Long“ gegangen und hätten die schönen Kursgewinne mitgenommen. Das Kaufsignal kam aber erst jetzt und wird von uns entsprechend umgesetzt. Wir wiederholen uns auch hier gerne noch einmal: Natürlich ist der Markt auf der einen Seite reif für eine Korrektur. Auf der anderen Seite war die Kauf-Power hinter dem jüngsten Anstieg aber sehr beeindruckend. Der horizontale Widerstand bei 11879 Punkten wurde ebenso mühelos durchbrochen wie das obere Ende des flachen Aufwärtstrendkanals. Das deutet zumindest nicht auf eine schnelle Kehrtwende nach unten hin. Weil auf dem Weg Richtung Allzeithoch zudem keine signifikanten horizontalen Widerstände mehr warten, spricht perspektivisch gesehen immer noch sehr viel für eine Fortsetzung der Rally.

Ob wir davon profitieren können, hängt allerdings stark von der kurzfristigen Entwicklung ab. Bei der DAX Long-Strategie geht es schließlich darum, das kurzfristig passende Umfeld (hoher Pessimismus der Privatanleger in einem intakten Aufwärtstrend) zu nutzen, um schnelle Kursgewinne erzielen zu können. Wir werden den Trade daher wie üblich sofort beenden, sobald die 2-Tage-GDL des Euwax-Sentiments im Vergleich zum Vortag wieder gestiegen ist. Das passiert in der Regel nach einer Haltedauer zwischen einem und zehn (im Schnitt drei) Tagen. Durch diesen sehr kurzen Anlagehorizont relativiert sich auch das mit Blick auf den hohen Hebel und den bedeutenden Depotanteil recht hohe Verlustrisiko dieses Trades.