Starker Euro und die Folgen
Die Corona-Pandemie hat den Euro wieder stark gemacht. Besonders zum US-Dollar ist der Aufschwung von 1,06 auf 1,18 Dollar je Euro zu spüren, aber auch gegenüber anderen Hartwährungen (Schweizer Franken, Japanischer Yen) legte er zu. Der klare Bezug zur gemeinsamen Politik und zur schnellen Verabschiedung eines 1,8 Billionen Euro schweren Haushalts- und Finanzpakets ist dabei offensichtlich. Im Ausland sorgt das kluge und vereinte Handeln für Anerkennung. Wird der steigende Euro nun jedoch zum Nachteil für die europäische Wirtschaft und ihre Exporteure?
Wir meinen Nein, denn ein wesentlicher Grund eines Währungsanstiegs ist dessen hohe Nachfrage. Mit Kurzarbeitergeld und weiteren Maßnahmen wird die europäische Wirtschaft besser als in anderen Regionen am Laufen gehalten, was Kunden aus Amerika oder China anlockt. Zudem bietet der Binnenmarkt einen Standortvorteil: Während 2019 knapp 9% der deutschen Exporte an den wichtigste Handelspartner USA gingen, blieben doch rd. 37% der Waren und Dienstleistungen im Euroraum und 69% auf dem Kontinent. Außerdem gilt es, die vermeintliche Euro-Stärke längerfristig einzuordnen: Im Frühjahr 2008 lag der Kurs noch bei teuren 1,60 Dollar je Euro Die seither „schwächelnde“ Währung hat europäische Exporte unterstützt. Eine größere Bewährungsprobe stünde dem Währungssystem nur dann bevor, wenn das Vertrauen in alle harten Leitwährungen wegen der weltweit gestiegenen Staatsschulden schwindet.
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