Facebook am Scheidepunkt
Facebook am Scheidepunkt
Wie ernst die Lage für Facebook ist, hat Mark Zuckerberg offenbar erkannt. Gab es in den ersten Tagen nach Bekanntwerden des Datenklaus durch Cambridge Analytica keinen Pieps von ihm zu hören, so ist der CEO des größten sozialen Netzwerks jetzt mit ganzseitigen Entschuldigungs-Anzeigen in großen deutschen Tageszeitungen unterwegs. Kein Wunder, denn selbst Technologie-Freunde wie Apple-Chef Tim Cook und IBM-CEO Virginia Rometty bringen die Idee einer „intelligenten“ Selbstregulierung der Industrie ins Spiel.
Wenn aber Facebook nur noch eingeschränkt Daten von seinen weltweit 2,1 Milliarden Nutzern bekommt oder verwenden darf, würde das direkt auf die fast 10 Mrd. US-Dollar hohen Werbeeinnahmen pro Quartal durchschlagen. Das wiederum dürfte der Aktie (161,38 Dollar; US30303M1027), die mit ihrem jüngsten Kursrutsch von etwa 15% rd. 74 Mrd. Dollar an Marktwert vernichtete, einen weiteren empfindlichen Schlag versetzen. Denn lediglich 75 Mrd. der aktuell 463 Mrd. Dollar Marktkapitalisierung sind durch Nettovermögenswerte gedeckt. Der Rest beruht allein auf dem Schatz der dem sozialen Netzwerk gehörenden Daten. Wenn aber, wie in Umfragen angekündigt, 75% der Nutzer tatsächlich ihre Einstellungen zur Datenfreigabe überprüfen, wiegt das noch schwerer als die Entscheidung von Elon Musk, die Facebook-Seiten von Tesla und SpaceX zu löschen.
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