Luxussektor

Luxussorgen

Die Börsen haben nach dem Schreckschuss vom vergangenen Montag (19.7.) die Sorgen erst einmal beiseitegelegt. Gute Unternehmensdaten, eine als taubenhaft interpretierte EZB und ein entgegen den Erwartungen noch weiter gestiegener deutscher Einkaufsmanagerindex lassen am Ende sogar ein kleines Plus von 0,7% in der Wochenbilanz erwarten.

Dabei gibt es schon ein paar Faktoren, die zur Zurückhaltung mahnen. Der Chipriese Intel warnte davor, dass sich die globale Halbleiterknappheit in den kommenden Monaten noch zuspitzen und bis ins Jahr 2023 hineinreichen dürfte. Der boomende Aufschwung in vielen Branchen könnte also zumindest zwischenzeitlich durch Materialknappheit gebremst werden. Gleichzeitig schmerzen steigende Rohstoffpreise. Der Farben- und Lackhersteller Akzo Nobel musste deswegen schon seine Renditeziele für die Jahre 2021 bis 2023 leicht nach unten anpassen. Die steigenden Beschaffungskosten hätten teilweise zu einer „Krisensituation“ geführt, sagte Konzernchef Thierry Vanlancker in einem Interview. Allerdings schränkte er ein, dass die Preisverwerfungen wohl nur von vorübergehender Dauer sein dürften und die höheren Kosten wegen der anhaltend starken Nachfrage sukzessive an die Kunden weitergegeben werden können.

Letztendlich sind das also nur vorübergehende Belastungsfaktoren. Weil sowohl die Chipknappheit als auch die höheren Rohstoffpreise die Folge einer überbordenden Nachfrage sind, plagen die Börsianer derzeit nur echte Luxussorgen. Ähnlich geht es dem dazugehörigen Sektor, den wir im „Rundblick“ auf S. 2 unter die Lupe nehmen. Im Q1 kehrte die Branche schon wieder auf einen Wachstumspfad zurück. Wir sehen gute Chancen dafür, dass der Sektor in diesem Jahr wieder an die Vor-Corona-Zeit anknüpfen kann. Mit einem Engagement bei Fashionette können Anleger auch vor der eigenen Haustür an diesem Trend partizipieren.

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