Leifheit bleibt im Krisenmodus
Das Debakel um Leifheit scheint kein Ende zu nehmen. Die Aktie (14,00 Euro; DE0006464506) des Haushaltsgeräteherstellers stürzte kürzlich wieder auf neue Tiefs und radierte die Kursgewinne der vergangenen 22 Jahre aus. Die Investoren wurden zu Beginn der Q3-Präsentation auf das extrem schwierige wirtschaftliche Umfeld eingeschworen und die aktuelle Lage wurde implizit als darwinistischer Überlebenskampf bezeichnet, in dem nur der Anpassungsfähigste überlebt. In Anbetracht eines weiteren Umsatzrückgangs von über 18% – trotz einer zweistelligen Inflationsrate – und eines regelrechten Kollapses des EBITDA um 90% sind solch existenzielle Töne wohl nachvollziehbar. Zudem wurden auch die Q3-Erwartungen der Analysten deutlich unterboten.
Wenig nachvollziehbar ist dagegen, dass Leifheit in die Abkühlung hinein die Lagerbestände weiter aufblähte und erst im vergangenen Quartal reduzierte. Verfügte das Unternehmen 2019 noch über Lagerbestände im Wert von 46 Mio. Euro, sind diese mittlerweile mit 67 Mio. Euro fast 50% höher. Dies verursacht Kosten, bindet Kapital und lähmt mitunter die Entwicklung neuer, umsatzsteigernder Produktgenerationen, wenn die alten Bauteile nicht universell einsetzbar sind. Die Profitabilität ist dermaßen geschrumpft, dass im laufenden Gj. die Nettomarge nur noch bei 0,8% liegen soll. Die nun vorgestellten Sparmaßnahmen betreffen die Lagerhaltung, Mitarbeiter sowie Energiesparmaßnahmen, deren Effektivität es aber abzuwarten gilt. Analysten gehen von einer steilen Erholungsdynamik im kommenden Gj. aus, was wir mit einer Portion Skepsis sehen. Das 2023er-KGV von fast 20 ist zudem noch immer unattraktiv.
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